Sattelzugmaschine rammt Auto

Junge Fahrerin schwer verletzt. Sattelzugmaschine rammt Auto

Von Christopher Benkert

Neunkirchen. Auf der als Unfallstrecke berüchtigten Bundesstraße B41 erfasste am Dienstagabend, 4. Juli eine MAN-Sattelzugmaschine den nach einer Kollision mit der Leitplanke quer über die Fahrbahn rutschenden Opel Corsa einer 23-jährigen Frau.

Die Feuerwehr Neunkirchen musste die schwer verletzte Frau aus ihrem total deformierten Kleinwagen befreien und den ausgetretenen Kraftstoff auf der Fahrbahn mit einem Schaumteppich abdecken.
In Richtung der Autobahnanschlussstelle Neunkirchen-City fährt am Dienstagabend eine junge Frau auf dem dreispurigen Abschnitt der Bundesstraße B41 mit ihrem schwarzen Opel Corsa, als sie aus noch unklarer Ursache die Kontrolle über ihr Fahrzeug verliert und mit der Leitplanke kollidiert. Der Kleinwagen wird zurück auf die Fahrbahn geschleudert, dreht sich einmal um sich selbst. Eine gerade in diesem Moment entgegenkommende MAN TGS-Sattelzugmaschine kann nicht mehr ausweichen und erfasst den gerade quer über die Fahrbahn rutschenden Opel. „Die 18 Tonnen schwere Sattelzugmaschine überrollte den Kleinwagen nur knapp hinter der am Lenkrad sitzenden 23-Jährigen und zerteilte den Opel regelrecht“, schildert Feuerwehrsprecher den fast unvorstellbaren Unfallhergang. „Die Kofferraumklappe wurde von der Zugmaschine, die zum Glück ohne Auflieger unterwegs war, aus dem Corsa herausgerissen und blieb in der Front des MANs hängen“, so Benkert weiter. Während der Lastwagenfahrer nur einen Schock erleidet und ansonsten unverletzt bleibt, zieht sich die Fahrerin des Corsas schwerste Verletzungen zu und wird im Autowrack eingeschlossen.
Um 20:29 Uhr löst die Leitstelle Alarm für die beiden Neunkircher Löschbezirke Neunkirchen-Innenstadt und Wiebelskirchen aus, welche sich mit ihren Einsatzfahrzeugen von zwei Seiten der Unfallstelle nähern. An der Unfallstelle finden die Feuerwehrleute mittig auf der dreispurigen Fahrbahn stehend den zerstörten Corsa vor, umgeben von einer großen Lache ausgelaufenen Kraftstoffs. Ein Stück weiter steht am Straßenrand die beschädigte Sattelzugmaschine. Parallel zueinander gilt es die im Opel eingeschlossene Frau zu befreien und die Brandgefahr durch den ausgetretenen Kraftstoff zu bannen. Am Unfallwrack arbeiten Feuerwehr und Rettungsdienst eng zusammen. Während die Rettungswagenbesatzung und der Notarzt die Verletzte medizinisch versorgen, sichern die Feuerwehrmänner zunächst den nicht ausgelösten Fahrerairbag mit einem Spezialgerät. „Um die verletzte Frau aus dem Wrack zu befreien genügte es mit dem hydraulischen Rettungsgerät die Fahrertür zu öffnen. Sie war nicht eingeklemmt, sondern lediglich im Wrack eingeschlossen“, erklärt Pressesprecher Benkert. Schnell ist die Menschenrettung abgeschlossen und die verletzte Frau kann mit einem Rettungswagen in ein nahes Krankenhaus zur weiteren Behandlung eingeliefert werden. Der vom großflächig ausgetretenen Kraftstoff ausgehenden Gefahr begegnet die Feuerwehr mit einem Schaumteppich, welcher ein Entzünden des Kraftstoffs verhindert. Für die Dauer der kompletten Rettungs- und der sich anschließenden Bergungsarbeiten muss die Bundesstraße B41 zwischen der Einmündung der Westspange und dem Kreisverkehr Sinnerthal in beide Richtungen für den Verkehr gesperrt werden. Erst nachdem der zerstörte Corsa von einem Abschleppunternehmen geborgen ist können die letzten Feuerwehrleute gegen 22:20 Uhr von der Bundesstraße abrücken. Die Sperrung der Straße muss durch die Polizei aber auch danach noch für die Reinigungsarbeiten durch den Landesbetrieb für Straßenbau aufrecht erhalten werden.
Aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wiebelskirchen der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen waren 40 Einsatzkräfte mit neun Fahrzeugen vor Ort. Darunter auch der erst am vergangenen Sonntag offiziell eingeweihte Rüstwagen des Löschbezirks Neunkirchen-Innenstadt und das Hilfeleistungslöschfahrzeug des Löschbezirkes Wiebelskirchen.
Auf dem Abschnitt der Bundesstraße B41 zwischen dem Kreisverkehr Sinnerthal und der Autobahn A8 ereigneten sich in den vergangenen Jahren immer wieder teils schwere Verkehrsunfälle. Schon im August 2016 waren auf diesem Abschnitt, an fast der gleichen Stelle, bei einem Unfall vier Menschen teils schwer Verletzt worden, als drei Autos miteinander zusammenstießen. Im April 2015 waren bei der Kollision zweier Autos nahe des Kreisverkehrs Sinnerthal sogar gleich acht Verletzte zu beklagen. Dabei steht durch eine besondere, ermahnende Beschilderung eher der mehrere Kilometer entfernte Teil der B41 zwischen Wiebelskirchen und Ottweiler als verhängnisvolle Unfallstrecke im Fokus.

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