Mit dem „Pfadfindervirus“ infiziert

600 Pfadfinderinnen und Pfadfinder nahmen vom 4. bis 8. Mai am Landeslager in Hauenstein teil. Mit dem „Pfadfindervirus“ infiziert

Von Helmut Paulus / EVKS

Unter dem Motto „RPS infiziert“ stand das Landeslager des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) Rheinland-Pfalz/ Saar (RPS), das vom 4. bis 8. Mai auf dem großen Jugendzeltplatz in Hauenstein stattfand.

600 mit dem „Pfadfindervirus“ infizierte junge Menschen ab 12 Jahre verbrachten ereignisreiche Tage in der Pfalz und forschten in einem großen Spiel darüber, was zum Pfadfindersein so alles dazugehört: Tatendrang, Naturverbundenheit, Hilfsbereitschaft und Gruppenzusammenhalt. Aber auch ein immenser Spaß am Spiel, wie auf dem Lager zu erleben war.

Schon selbstverständlich ist es, dass sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auch dem Gedanken der Integration verschrieben haben. So gehört zu den 70 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die aus dem Saarland angereist waren, auch Micha Ehrlich dazu, trotz seines Down-Syndroms. „Mein Bruder ist Mitglied unseres Stammes Scheidterhaufens, besucht regelmäßig die Gruppenstunden und schläft hier wie alle anderen mit seiner Sippe in einem der schwarzen Pfadfinderzelte“, erzählt seine Schwester Hannah. Micha berichtet davon, wie toll es ist nachts am Lagerfeuer zu sitzen, den Sternenhimmel zu bewundern, Lieder zu singen und die Gemeinschaft zu erleben. Viel Spaß habe er auch beim gemeinsamen Fußball spielen. Für die kalten Nächte habe er einen Trick: „eine Wärmeflasche“ verrät der 15-Jährige. Das sei ganz einfach eine Plastikflasche die im Duschhaus mit warmem Wasser gefüllt und dann an die Füße gelegt wird. „Pfadfindertrick“, verrät Micha.

Andere Gruppen hatten unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan mitgebracht, die in Deutschland Schutz gefunden haben. Denn der VCP hat sich in diesem Jahr besonders zur Aufgabe gemacht, junge Flüchtlinge in ihre Gruppen zu integrieren. Zu Gast war auch eine Pfadfindergruppe aus Simbabwe.

Beim „Tag der offenen Zelte“ konnten sich Gäste und Familien davon überzeugen, dass der Virus völlig ungefährlich ist, ja gar zum Anstecken einlädt. Beim Wikingerschach-Turnier, beim Singe-Wettstreit, beim Mini-Fußballturnier, beim Knoten-Workshop und vielen weiteren Angeboten, wurde deutlich, wie interessant das Pfadfinden ist. Geheilt vom Virus wollte am Ende des Lagers auch niemand werden. Denn alle haben festgestellt, dass dieser Virus doch zu ihrem Leben dazu gehört.

foto: Helmut Paulus

Dies ist eine redaktionell unbearbeitete Pressemitteilung der Evangelischen Kirchenkreise an der Saar.