Feuerwehr und Betriebshof Neunkirchen unterstützen Hilfslieferung für Flüchtlinge im Irak und Syrien

Feuerwehr hilft gerne im Rahmen ihrer Möglichkeiten, wenn es um humanitäre Hilfe für Krisengebiete geht.  Feuerwehr und Betriebshof Neunkirchen unterstützen Hilfslieferung für Flüchtlinge im Irak und Syrien

Von Christopher Benkert / FFW Neunkirchen

Neunkirchen. Unbürokratisch und sehr kurzfristig unterstützte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen sowie der Zentrale Betriebshof Neunkirchen mit rund 30 Helfern am Dienstagvormittag, 15. März die Beladung eines Transportes mit Hilfsgütern für Flüchtlinge im Nordirak und Syrien unweit des Oberen Marktes in Neunkirchen.

Die Hilfslieferung wurde vom in Ottweiler lebenden Jessiden Sabri Sisamci organisiert und ist der mittlerweile sechste Hilfstransport der seit Ende 2014 vom Saarland aus in Richtung Irak und Syrien aufbricht. Die vorherigen fünf Hilfslieferungen wurden von der Jessidischen Jugend Saar und der Gruppe „Gegen Gegeneinander“ organisiert und durchgeführt, der Transport vom Dienstag wurde aber vom Maschinenbau-Studenten Sabri Sisamci aus eigener Initiative heraus geplant.

Mit der Unterstützung zahlreicher Geld- und Sachspenden von Privatleuten und Unternehmen aus dem Saarland konnte ein ganzer Sattelzug mit 40 t Gesamtgewicht mit dringend benötigten Hilfsgütern für die kriegsgeplagten Flüchtlinge im Irak und Syrien gefüllt werden.

An zwei Sammelpunkten in Göttelborn und im Maurersgäßchen in Neunkirchen kamen 300 Pakete mit Kinderspielzeug, zehn Paletten mit Verbands- und Krankenhausmaterial, acht Paletten mit verschiedenen Medikamenten und je zwei Paletten Babynahrung und Hygieneartikel zusammen. Eine enorme Menge an Hilfsfracht die in es in dem Sattelzug zu verstauen galt. Um Hilfe für die Beladung des Transportes zu bekommen wandte sich Sabri Sisamci zunächst an den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar, welcher ihn an Franz-Josef Kuhn, den Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen, verwies. Dieser veranlasste am späten Montagabend umgehend einen Rundruf innerhalb der Neunkircher Feuerwehr.

Am Dienstagmorgen fanden sich mehr als zwei Dutzend hilfsbereite Feuerwehrangehörige aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt, Hangard, Münchwies und Wellesweiler im Maurersgässchen ein, um beim Beladen des Hilfstransportes zu helfen. Unterstützung erfahren sie auch durch Mitarbeiter des Zentralen Betriebshofes und weiteren durch Sabri Sisamci organisierten Helfern. Bis zum Mittag konnte in Handarbeit der dreiachsige Sattelauflieger beladen werden und anschließend seine mehrtägige Reise ins Krisengebiet antreten. „Ein solcher Einsatz ist für die Feuerwehr Neunkirchen alles andere alltäglich und gehört auch nicht zum Standardrepertoire der Feuerwehr. Dennoch helfen wir gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten, wenn es um humanitäre Hilfe für Krisengebiete geht.“, sagt Feuerwehrsprecher Christopher Benkert.

Ziel des Hilfstransportes ist die Gegend rund um das Sindschar-Gebirge an der Grenze zwischen dem Nordirak und Syrien. Traurige Bekanntheit erlangte das Sindschar-Gebirge als dorthin im Jahr 2014 zehntausende Menschen, vor allem Jessiden, vor dem vorrückenden Islamischen Staat in den Gebirgszug flohen und dort teilweise noch heute ausharren müssen. Die Hilfsgüter sollen zu einem großen Teil in Flüchtlingslagern und einem Krankenhaus im Nordirak verteilt werden, ein Teil soll aber auch in den kurdischen Distrikt Derik in Nordsyrien weitergeleitet werden.

red.Christopher Benkert Feuerwehr Neunkirchen