Europaweite Polizeiaktion gegen Menschenhandel

Saarländische Polizei kontrolliert Bordelle und Straßenstrich Europaweite Polizeiaktion gegen Menschenhandel -Saarländische Polizei kontrolliert Bordelle und Straßenstrich

Von Landespolizei Saarbrücken

Saarbrücken. Insgesamt 17 Mitgliedsstaaten der europäischen Union beteiligten sich am Donnerstag (28.04.2016) an einem von Europol initiierten Aktionstag zur Bekämpfung des Menschenhandels.

Im Fokus der Aktion mit dem Arbeitsnamen „Etutu“ stand für die saarländischen Einsatzkräfte die Bekämpfung des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung.

Opfer dieser Form der organisierten Kriminalität sind fast ausschließlich Frauen, die oftmals unter Zwang oder durch arglistige Täuschung dazu gebracht werden, der Prostitution nachzugehen. Das konspirative Vorgehen der regelmäßig in kriminellen Banden organisierten Täter erschwert die Ermittlungsarbeit der Polizei in diesem Deliktsfeld. Hinzu kommt, dass viele Opfer aus Angst vor den Tätern nicht zu Aussagen bereit sind.

Von den Kontrollen einschlägiger Etablissements im ganzen Land sowie des Saarbrücker Straßenstrichs erhofften sich die saarländischen Ermittler Erkenntnisse zur Täter- und Tatstrukturen sowie verfahrensübergreifenden Zusammenhängen.

Im Zeitraum zwischen 16:00 und 23:30 Uhr überprüften die Einsatzkräfte insgesamt 35 saarländische Bordellbetriebe und stellten die Personalien von ca. 180 Personen (Prostituierten, Zuhältern sonstigem Bordell-Personal und sogenannten Hausdamen) fest.

Die meisten (94) der insgesamt 153 kontrollierten Prostituierten stammten aus Rumänien. Frauen aus Bulgarien (9), Nigeria (1), Polen (10), Deutschland (10) und anderen Staaten (29) waren deutlich schwächer vertreten.

Im Rahmen der Bordell-Kontrollen stellten Polizeibeamte drei Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz fest. Eine Prostituierte, gegen die ein Haftbefehl vorlag, wurde festgenommen. Eine weitere Dame konnte die Vollstreckung eines Haftbefehls durch Zahlung einer Geldstrafe abwenden.

Gegen 21:00 Uhr begann die saarländische Polizei, begleitet durch Kräfte der Gendarmerie Forbach, mit der Kontrolle des Saarbrücker Straßenstrichs. In den Bereichen „Deutschmühlental“, „Dudweiler Landstraße“ und „Hochstraße“ wurden die Daten von insgesamt 26, hauptsächlich aus dem osteuropäischen Raum stammenden Prostituierten erhoben. Gegen zwei Frauen leiteten die Beamten Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Ausübung der verbotenen Prostitution ein. Eine per Haftbefehl gesuchte Frau konnte ihrer Verhaftung durch Zahlung einer Geldstrafe entgehen.

Bei den Kontrollen kamen ca. 50 saarländische Polizeibeamte zum Einsatz. Neben dem Landespolizeipräsidium beteiligten sich auch das Hauptzollamt Saarbrücken sowie das Finanzamt Saarbrücken an dem europaweiten Aktionstag.

Dies ist eine redaktionell unbearbeitete Pressemitteilung der Landespolizei Saarbrücken.