Stürmische Zeiten im Ellenfeld

Partie gegen Saar 05 um eine Woche verschoben Stürmische Zeiten im Ellenfeld

Die St. Johanner kommen erst nächste Woche (Mittwoch, 20. März) zur Borussia / Logistische Gründe gaben den Ausschlag / Trainer Björn Klos steht zur Eppelborn-Aufstellung. Erst „Dragi“, dann „Eberhard“, jetzt „Franz“ – in den letzten Tagen jagte ein Sturmtief nach dem anderen über das Saarland hinweg. Auch das Ellenfeld wurde nicht verschont. Mit Folgen: Die für morgen angesetzte Partie der Saarlandliga gegen den SV Saar 05 musste abgesagt werden. „Aufgrund der stürmischen Wetterverhältnisse bekommen wir leider keinen Hubsteiger, um defekte Lampen an der Flutlichtanlage auszutauschen“, berichtet Jörg Eisenhuth vom Borussia-Vorstand. Zudem wurden durch Unbekannte die Verkaufsbuden und der Verkaufswagen stark beschädigt, so dass das Spiel im Einvernehmen mit dem Saarländischen Fußballverband und dem Gegner kurzerhand um eine Woche auf den kommenden Mittwoch (20. März, Anstoß: 19.00 Uhr) verschoben wurde.
Auch die Nachholpartie findet auf dem Kunstrasen der Ferraro-Sportarena statt. Die Lichtverhältnisse lassen eine Austragung im Ellenfeld-Stadion (noch) nicht zu. Borussen-Coach Björn Klos bedauert das sehr: „Wir hätten natürlich gerne in unserem `Wohnzimmer´ gespielt. Aber die Sommerzeit gilt ja erst ab Ende März. Dann wäre es unter Umständen hell genug, um im Stadion zu spielen.“ Dass nicht im Ellenfeld-Stadion gespielt werden kann, kostet Borussia durch den Wegfall der Tribünenplätze sicherlich ein paar Euro. Hier stellt sich ohnehin die Frage nach der Terminierung. Angesichts der extrem langen Winterpause (der letzte Spieltag der Saarlandliga vor Weihnachten fand am ersten Dezember-Wochenende statt!) ist es vielen Fußballfreunden unerklärlich, warum der Start in die Restrunde der Meisterschaft nach 13 Wochen (!) Fußballruhe nicht bereits eine Woche früher am 2. März über die Bühne ging. Damit hätte die „englische Woche“ vermieden werden können. Das wäre eine absolut sinnvolle Maßnahme gewesen, vor allem auch angesichts der Tatsache, dass in dieser Liga nahezu alle Akteure ihren Sport aus Liebe bestreiten, also im wahrsten Sinne des Wortes Amateure (von lateinisch: amare, lieben) sind, und ihren Lebensunterhalt mit einem ganz normalen Arbeitsleben finanzieren!
„Hätte, wenn und aber – wir müssen es nehmen wie es kommt und können es nicht ändern“, so die Einstellung von Björn Klos, der die Verschiebung des Spiels gegen Saar 05 als eine „Medaille mit zwei Seiten“ betrachtet: „Einerseits wäre es nach der Pleite in Eppelborn sicher gut gewesen, nicht zu viel Zeit fürs Nachdenken zu haben, sondern gleich wieder auf dem Platz zu versuchen, die Scharte auszuwetzen. Andererseits hat uns das Spiel in Eppelborn zwei Verletzte eingebrockt, die beide jetzt am Mittwoch mit Sicherheit ausgefallen wären.“ Gemeint sind Daniel Schlicker und Nino Kannengießer. Daniel Schlicker erlitt nach einem ebenso üblen wie überflüssigen Tritt des Eppelborner Pascal Schmidt eine schwere und sehr schmerzhafte Schienenbein-Prellung, die ihn die ganze Woche außer Gefecht setzt, Nino Kannengießer plagte sich schon länger mit Adduktorenproblemen herum, die jetzt als Faserriss diagnostiziert wurden. Statt des Spiels absolvieren die Borussen morgen Abend eine Trainingseinheit und bereiten sich schon jetzt auf die schwere Partie am Sonntag bei Tabellenführer SV Elversberg vor, die auf dem Naturrasenplatz in Landsweiler ausgetragen wird – durch die Spielverlegung jetzt bereits das sechste Auswärtsspiel Borussias in Folge!
Die 0:4-Niederlage beim FV Eppelborn ist derweil auch Thema in der neuen Ausgabe des „Saar.Amateur“, der wie folgt über die Begegnung im Illtalstadion berichtet; „Als der Neunkircher Waldemar Schwab in der 83. Minute die Ampelkarte sah, passte das ins Bild zu der Vorstellung der Borussia im zweiten Abschnitt. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte und der Eppelborner 1:0-Führung waren die Gastgeber nach der Pause spielbestimmend und gewannen auch in der Höhe verdient. `Zunächst spielte sich das Geschehen nur im Mittelfeld ab, doch nach unserer ersten Chance und dem 1:0 haben wir das Spiel dominiert´, so FVE-Coach Jan Berger. In der 35. Minute scheiterte David Dräger noch an Borussen-Keeper Philippe Persch, drei Minuten später schlug es im Neunkircher Tor ein. Nach einem Zuspiel von Dominik Strauß traf Maurice Schwenk. In der 57. Minute nutzte Maxi Rupp einen Fehlpass der Borussia zum 2:0. Nur drei Minuten später sorgte André Dalphin mit einem sehenswerten Freistoß aus 25 Metern genau in den Winkel für die Voentscheidung. Klasse auch das 4:0 von Lars Weber (90.) per Volleyabnahme nach einem Doppelpass.“
So sorgten nicht nur die Windböen über dem Ellenfeld, sondern auch das deftige 0:4 für stürmische Zeiten im Lager der Borussen, wo schon unmittelbar nach den 90 Minuten die Frage diskutiert wurde, warum Mittelfeldregisseur Jens Kirchen und Torjäger Kevin Saks zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten und erst im Laufe des Spiels (Kevin Saks ab der 46. Minute für Nino Kannengießer, Jens Kirchen ab der 66. für Daniel Ruschmann) ins Geschehen eingriffen. „Die Frage ist berechtigt“, sagt Björn Klos, doch der Borussen-Coach steht zu dieser Entscheidung, die er mit Blick auf die Trainingseindrücke, vor allem aber auch auf die Trainingsbeteiligung getroffen hat: „Beide, sowohl Jens als auch Kevin, haben lange wegen Verletzung pausiert, beide haben darüber hinaus in der Vorbereitung aus den unterschiedlichsten Gründen eine Menge Trainingseinheiten verpasst. Da ich auch gegenüber den anderen Spielern im Kader, die mit viel Engagement die meisten Übungseinheiten absolviert haben, in Pflicht und Verantwortung stehe, habe ich mich entschlossen, auf einen Startelf-Einsatz von Jens Kirchen und Kevin Saks zu verzichten und sie als Joker in der Hinterhand zu behalten. Leider ist das nicht aufgegangen“, so die durchaus nachvollziehbare Begründung des Trainers, der die Trainingsbeteiligung in der langen Vorbereitung mit einer Liste akribisch dokumentiert hat. Ob es andersherum am Ende besser ausgegangen wäre, bliebt eine müßige und theoretische Frage, wobei vielen Besuchern im Illtalstadion nicht entgangen sein kann, dass die beiden Eingewechselten „hinten raus“ auch keine Impulse mehr hatten geben können. „Natürlich muss ich mir nach der schwachen Leistung Gedanken machen, was wir im nächsten Spiel ändern, auch auf der personellen Ebene“, räumt Björn Klos ein. Der Borussen-Coach hatte im Übrigen am Sonntag den kommenden Gegner Saar 05 beim Auswärtsspiel in Herrensohr unter die Lupe genommen. Er erlebte dort eine Elf vom Kieselhumes, die gegen den amtierenden Saarland-Meister in der ersten Hälfte den Ton angab und erst nach personeller Dezimierung durch die beiden Roten Karten für die Ex-Borussen Giuseppe Vituzzi (Notbremse) und Jannik Schliesing (angebliche Schiedsrichter-Beleidigung) auf die Verliererstraße geriet. Borussia 0:4, Saar 05 0:4 – die Sturmtiefs „Eberhard“ und „Franz“ verhindern jetzt mit ihren heftigen Windstärken das direkte Aufeinandertreffen zweier 0:4-Geschädigten. Beide müssen sich anderweitig rehablitieren: Borussia in Elversberg, Saar 05 gegen die FSG Ottweiler-Steinbach. Die St. Johanner haben dabei – zumindest auf den ersten Blick- die einfachere Aufgabe! (-jf-