Saarland kann sich keine weiteren Baupleiten mehr leisten

Zur Kostensteigerung beim Saarbrücker Ludwigspark-Stadion erklärt Oskar Lafontaine. Saarland kann sich keine weiteren Baupleiten mehr leisten

Von Oskar Lafontaine Linke im Landtag

„In der Fastnachtszeit könnte man der Stadt Saarbrücken scherzhaft empfehlen, Annegret Kramp-Karrenbauer als Projektmanagerin zu engagieren, die sich in der Vergangenheit bei großen Investitionen wie dem Vierten Pavillon, der Meeresfischzucht und dem leerstehenden HTW-Gebäude bewährt hat.

Aber ernsthaft: Die Landesregierung steht hier auch in der Verantwortung. Wer 14,5 Millionen Euro Zuschüsse gibt, der darf sich nicht herausreden, mit Planung und Umsetzung habe er nichts zu tun. Bei einer solchen Summe steht die Landesregierung in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass der Bau fertiggestellt wird und die Kosten im vertretbaren Rahmen bleiben. Angesichts der vielen Millionen, die beim Vierten Pavillon, der Meeresfischzucht und dem HTW-Bau in den Sand gesetzt wurden, kann sich das Land beim Stadion keine weitere Baupleite leisten, auch wenn die Stadt natürlich ebenfalls in einer besonderen Verantwortung steht.“

Anmerkung Roland Theis: Theis kritisert Abtauchen von OB Britz bei Stadion-Debatte.
„Es ist bemerkenswert, dass die eigentliche Bauherrin des Stadions zur Kostenexplosion bislang völlig schweigt. Wir sind doch sonst von Frau Britz gewohnt, dass sie schnell dabei ist, anderen Lektionen zuerteilen,“ kritisiert der Generalsekretär der CDU Saar, Roland Theis, das völlige Abtauchen der Saarbrücker Oberbürgermeisterin in der Debatte um dieKostensteigerungen beim Stadion.
Theis erinnert daran, dass die Stadt Saarbrücken alleinige Bauherrin des Ludwigspark-Stadions ist: „Die Landeshauptstadt ist alleiniger Bauherr, zuständig unter anderem für Planungen, Ausschreibungen und Vergaben. Sie trägt die volle operative Verantwortung. Das Land ist lediglich Geldgeber wie bei vielen anderen Projekten in den saarländischen Städten und Gemeinden. Es wird Zeit, dass sich Frau Britz zu ihrer Verantwortung erklärt statt lediglich ihre Dezernenten vorzuschicken.
Das Verhalten der Saarbrücker Oberbürgermeisterin erklärt auch, warum die Saarbrücker Umlandgemeinden keinerlei Interesse daran haben, in einem Groß-Saarbrücken aufzugehen. Es ist verständlich, wenn von Kleinblittersdorf bis Völklingen die Kommunen lieber eigenständig bleiben als sich von einer Landeshauptstadt vereinnahmen zu lassen, in deren Rathaus man offensichtlich bereits mit der Verwaltung des heutigen Gebiets der Stadt überfordert ist“, so Theis abschließend.