Saarländische Polizei zerschlägt internationalen Einbrecher-Ring

Nach großangelegter Durchsuchungsaktion 17 Personen in Haft Polizei SAL

Von LPP Saarland

Saarbrücken. Im Rahmen eines komplexen Ermittlungsverfahrens gegen eine europaweit agierende Einbrecherbande durchsuchten Beamte der saarländischen Polizei am frühen Donnerstagmorgen (24.07.2014) gleichzeitig insgesamt 27 Gebäude im Saarland, stellten umfangreiches Beweismaterial sicher und vollstreckten 11 Haftbefehle.

Mehr als 70 Wohnungseinbrüche im Bundesgebiet, in der Schweiz sowie in Frankreich sollen auf das Konto der Bande gehen.

Beamte der Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruch (EG WE) waren der Gruppierung bereits längere Zeit auf der Spur. Seit Anfang des Jahres werteten sie Beweismittel aus, untersuchten Tatzusammenhänge und beleuchteten das kriminelle Beziehungsgeflecht. Die höchst aufwendige und komplexe Ermittlungsarbeit, in die auch andere europäische Strafverfolgungsbehörden eingebunden waren, führte schließlich zur Identifizierung von insgesamt 30 Tatverdächtigen. Gegen die mutmaßlichen Haupttäter erließ ein Richter Haftbefehle.

Den Verdächtigen vorwiegend bulgarischer und serbischer Herkunft wird vorgeworfen, im Zeitraum von Dezember 2013 bis Ende Juni 2014 in mehr als 70 Wohnungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz eingebrochen zu sein und dabei umfangreiches Diebesgut erbeutet zu haben. Ein Großteil der Einbrüche ereignete sich im Saarland.
Auch zwei Raubüberfälle auf ältere Menschen in Saarbrücken-Burbach im März und April 2014 könnten auf das Konto der Gruppe gehen.

Bei der Tatbegehung wechselten sich die Bandenmitglieder den Ermittlern zufolge untereinander ab.
Einen Teil ihrer Beute setzten sie in An- und Verkaufsgeschäften in Saarbrücken in Bargeld um.

Einen weiteren Teil sollen sie ins Ausland geschafft und dort verkauft haben.
Das auf diese Weise erlangte „inkriminierte“ Geld investierten sie in unter anderem in den Erwerb von Häusern und Grundstücken im Saarland.

Die Beamten des Dezernats für Eigentumskriminalität gehen davon aus, dass der Gruppe im Verlauf der weiteren Ermittlungen noch andere bislang ungeklärte Straftaten zugeordnet werden können.

Bei der heutigen Durchsuchungsaktion in insgesamt 27 Wohnungen, Geschäftsräumen, Garagen und Lagerhallen in Saarbrücken, Lebach, Völklingen, Neunkirchen, Marpingen, Ottweiler, St. Ingbert und Kleinblittersdorf konnte die Polizei umfangreiches Beweismaterial sowie potentielles Diebesgut (Schmuck, Elektrogeräte, Einbruchswerkzeuge, Speichermedien, Aufzeichnungen …) sicherstellen und zudem Haftbefehle gegen 11 Verdächtige im Alter zwischen 20 und 47 Jahren vollstrecken.

Zu den Verhafteten zählt ein 23-jähriger Mann aus Saarbrücken, der in oberster Hierarchieebene federführend für die Planung und Koordination der Taten verantwortlich gewesen sein soll.
Er und seine zehn Komplizen, darunter vier Frauen, werden im Laufe des Tages einem Richter vorgeführt, der über die Anordnung der Untersuchungshaft entscheiden wird.

Sechs weitere mutmaßliche Bandenmitglieder im Alter zwischen 14 und 48 Jahren waren bereits im Verlauf der letzten Monate wegen anderer Delikte festgenommen  worden und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen dauern an.

red.lpp.sal.