Orkantief „Egon“ über St.Wendel

Feuerwehren hatten alle Hände voll zu tun. Orkantief „Egon“ über St.Wendel

Von Dirk Schäfer / FFW St.Wendel

Landkreis St. Wendel. Das Sturmtief Egon hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auch den Landkreis St. Wendel passiert.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h (Bft 12) peitschte der Wind zum Teil mit Regen und Schnee durch die Gemeinden. Ab 00:30 Uhr waren die Feuerwehren im Dauereinsatz. Das Lagezentrum des Landkreises, mit Sitz im Landratsamt, war besetzt und koordinierte die Einsätze im Kreis.

Hier eine kurze Zusammenfassung der Einsätze (Stand: 04:00 Uhr):

Gemeinde Tholey:

OT Tholey: Am Schaumberg => umgestürzter Baum auf Fahrbahn mit Beschädigung der Strassenbeleuchtung
OT Theley: Primstalstraße => umgestürzter Baum blockiert die Fahrbahn
OT Theley: Mehrzweckhalle => ausgelöste Brandmeldeanlage => Fehlalarm

Gemeinde Marpingen:

OT Alsweiler: Ringstraße => abgedecktes Dach mit Wassereinbruch in Wohnhaus => Bewohner (männlich) wurde ins Marienkrankenhaus zur Beobachtung gebracht
OT Marpingen: L 318 Richtung Urexweiler => mehrere umgestürzte Bäume => Vollsperrung bis in die Morgenstunden => Einsatz für Feuerwehr wegen Gefahr für Einsatzkräfte nicht möglich.
L 133 Marpingen in Richtung Alsweiler => umgestürzter Baum
OT Berschweiler: L 133 in Fahrtrichtung Dirmingen => umgestürzter Baum

Gemeinde Freisen:

L 315 Freisen in Richtung Eitzweiler => umgestürzter Baum blockiert Straße

Gemeinde Nohfelden:

OT Bosen: Bostalstraße => umgestürzter Bauzaun blockiert Fahrbahn

Stadtgebiet St. Wendel:

Stadtteil Remmesweiler: Kaminbrand Urexweilerstraße
Stadtteil Bliesen: umgestürzte Baustellenabsicherung in der St. Wendelerstrasse
Stadtteil Winterbach: umgestürzter Baum Richtung B 269 Alsweiler
Stadtteil Leitersweiler: umgestürzter Baum blockiert Fahrbahn L 309
Stadtteil Osterbrücken: umgestürzte Bäume L 122 in Richtung Marth
B 420 in Richtung Selchenbach => umgestürzter Baum

WND Kernstadt: mehrere umgestürzte Bäume im gesamten Gebiet. Schwerwiegendste Einsätze waren zwei umgestürzte Bäume auf ein Wohnhaus in der Danziger Straße und ein umgestürzter Baum auf der Bahnstrecke zwischen WND und Bahnhof Oberlinxweiler. Ein mit 15 Fahrgästen besetzter Zug aus Frankfurt in Richtung Saarbrücken fuhr in den umgestürzten Baum und wurde erheblich beschädigt. Er konnte allerdings seine Fahrt bis zum Haltepunkt Oberlinxweiler fortsetzen und die Fahrgäste evakuieren. Verletzt wurde niemand. Die Bahnstrecke war über eine Stunde wegen der Bergungsarbeiten voll gesperrt.

Weiterhin kam es im Landkreis zu einigen Stromausfällen.
Für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgten zudem umherfliegende Äste, gelbe Säcke und deren Inhalt, als auch reihenweise Mülltonnen.
Die Feuerwehren sind weiterhin im Einsatz bzw. in Bereitschaft in den Feuerwehrgerätehäusern.

Landkreis St. Wendel. Im Zeitraum von 04:00 Uhr bis 12:00 Uhr mussten die Feuerwehren weitere Einsätze auf Grund des Sturm-Tief „Egon“ abarbeiten.

Es handelte sich mehrheitlich um Beseitigung umgestürzter Bäume, welche Fahrbahnen blockierten oder von denen eine Gefahr ausging.
Der Schwerpunkt des Einsatzaufkommens lag diesmal in den Gemeinden Nonnweiler, Nohfelden, Oberthal, Tholey und dem Stadtgebiet von St. Wendel.

Aber auch zu Brandeinsätzen wurden die Feuerwehren alarmiert.
In Theley wurde zweimal Feueralarm ausgelöst. Einmal handelte es sich um eine erneute Auslösung der Brandmeldeanlage in der Theleyer Mehrzweckhalle, welche sich allerdings ebenso als Fehlalarm entpuppt, wie bereits Stunden zuvor. Zum anderen wurde ein Feuerschein und unklare Rauchentwicklung in der Nähe des Gewerbegebietes an der A 62 (Theley) gemeldet. Hier wurde das Feuer durch eine Überlandleitung entzündet, welche durch einen umstürzenden Baum beschädigt wurde. Der Brand war rasch gelöscht.

In Neunkirchen/Nahe wurden die Wehren aus der Gemeinde Nohfelden zu einer Brandmeldung in einem Seniorenheim angefordert. Hier die Pressemitteilung von Daniel Gisch (Noh):

„Brandgeruch im Caritas Seniorenzentrum „Haus am See“ in Neunkirchen/Nahe ließ um 06:55 Uhr Bewohner und Pflegepersonal aufschrecken. Glücklicherweise konnten die herbeigeeilten Einsatzkräfte kurze Zeit später Entwarnung geben. Sie konnten zwar den Brandgeruch bestätigen, jedoch kein Feuer finden. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera kontrollierten sie die Zwischendecken sowie die Lüftungsanlage der Einrichtung. Vermutlich gab es nach einem Stromausfall einen Kurzschluss. Der starke Wind verhinderte, dass die Lüftungsanlage den Brandrauch absaugen konnte, ehe er sich im gesamten Brandabschnitt des Gebäudes verteilt hatte. Verletzt wurde niemand.“

Insgesamt mussten in der Nacht bis um 12:00 Uhr über 70 Einsätze abgearbeitet werden.

Glücklicherweise wurde niemand verletzt.