Namenlose Zeit hat ein Ende

Bundesumweltministerin Hendricks übernimmt die Patenschaft für die Schneeleoparden-Zwillinge im Neunkircher Zoo und gibt die Namen bekannt. Namenlose Zeit hat ein Ende

Von Christian Andres / Neunkircher Zoo

Neunkirchen. Im Neunkircher Zoo wurden am 7. Mai 2016 zwei Jungtiere von Schneeleopardin Luisa geboren.

Dies war eine Premiere im Zoo in der Kreisstadt Neunkirchen und ist ein seltenes Ereignis. Die Geburt konnte über eine Webcam des Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. live mitverfolgt werden
Die Zwillinge entwickelten sich in den letzten elf Wochen mit einem Gewicht von über 5 Kilogramm prächtig und wurden nun offiziell in der Schneeleopardenschlucht der Öffentlichkeit vorgestellt. Besonderer Anlass dazu war auch der Besuch von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, die die Patenschaft übernommen hat. Um für die beiden Schneeleoparden auch passende Namen zu finden, hatte der NABU zusammen mit dem Neunkircher Zoo eine Aktion gestartet und um Einreichung von Vorschlägen gebeten. Von den zahlreichen Einsendungen fiel die Entscheidung durch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks auf Anusha („schöner Morgen oder auch Stern“) und Askar („Schneeberg“).

„Ich habe mich für die Namen Anusha und Askar entschieden, weil sie an die zentralasiatische Heimat und den Lebensraum der Art erinnern. Schneeleoparden faszinieren als Überlebenskünstler in einer kalten Welt aus Schnee und Stein. Doch der Mensch hat sie an den Abgrund gedrängt. Es ist nun höchste Zeit, ihre Zukunft zu sichern. Aber die beiden Schneeleopardengeschwister stehen auch für viele andere bedrohte Arten auf der Welt, die unter Wilderei und illegalem Wildtierhandel leiden.“, unterstreicht Hendricks.

Schneeleoparden bewohnen die Hochgebirge Zentralasien und zählen nach der internationalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) zu den stark gefährdeten Arten. Lediglich 4000 bis 6400 Tiere durchstreifen noch die kargen Lebensräume auf dem Dach der Welt. Aufgrund ihres wertvollen Fells werden die Tiere gewildert und ihre Knochen werden für die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) illegal gehandelt. Aber auch Verfolgung durch Hirten zum Schutz der Weidetiere, Lebensraumzerstörung und die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels fördern den weiteren Rückgang der scheuen Einzelgänger.
Der Neunkircher Zoo setzt sich mit seiner Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Schneeleoparden für die Erhaltung der Art ein. Ziel des EEPs ist es, in Zoologischen Gärten eine Reservepopulation von mindestens 200 genetisch möglichst unterschiedlichen Schneeleoparden zu bilden. Für genetische Vielfalt sorgt bei dem Schneeleoparden-Nachwuchs die Mutter Luisa in besonderem Maße: Ihre Großmutter Dshamilja wurde in der Wildbahn geboren und als Jungtier vom NABU vor 16 Jahren in Kirgistan aus den Händen von Wilderern befreit. Zur medizinischen Versorgung wurde sie nach Deutschland gebracht und gesund gepflegt. Heute lebt sie im Zoo Zürich in der Schweiz.

„Die Wilderei und der illegale Verkauf von Schneeleopardenfellen und –knochen ist aktuell die akuteste Bedrohung der seltenen Gebirgskatzen. Um die Art wirksam davor zu schützen, brauchen wir ein länderübergreifendes Engagement gegen die organisierte Kriminalität sowie einheitliche Schutzstrategien, die auch wirklich umgesetzt weden. Dafür ist auch die politische Unterstützung aus Deutschland ein wichtiges Signal“, sagte NABU-Vizepräsident Tennhardt.
Auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer nahm als Schirmherrin über die einzigen Schneeleoparden im Saarland am Vorstellungstermin von Anusha und Askar teil.

„Es war mir bereits bei der Ankunft der Schneeleoparden Sagar und Luisa im Neunkircher Zoo eine Ehre, Schirmherrin über diese faszinierenden Tiere zu sein. Ich freue mich sehr über den ersten Nachwuchs bei den Schneeleoparden. Darauf kann die Zooleitung sehr stolz sein, denn mit den Schneeleopardenbabys hat der Neunkircher Zoo eine neue Attraktion, die sicherlich viele Besucherinnen und Besucher anzieht. Zudem leistet der Zoo damit zur Rettung dieser bedrohten Großkatze einen wichtigen Beitrag“, so Kramp-Karrenbauer.

Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz im Saarland, Jürgen Fried, Oberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen, Jörg Aumann, Aufsichtsratsvorsitzender der Neunkircher Zoologischer Garten GmbH & Bürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen und auch Sören Meng, Landrat des Landkreises Neunkirchen begrüßten ebenso Anusha und Askar und ihre prominent-politische Patin.

„Der Neunkircher Zoo als nicht nur regionale Natur- und Artenschutzeinrichtung ist sehr glücklich über den Nachzuchterfolg bei den Schneeleoparden und dass die Bundesumweltministerin die Patenschaft für die Zwillinge als Botschafter ihrer Art übernommen hat.“, fasst Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch zusammen.

fotos.monsieurmaurice.de

Dies ist eine redaktionell unbearbeidete Pressemitteilung des Neunkircher Zoo.