„Meiner Familie und mir geht es sehr gut“

Universitätsklinikum des Saarlandes veröffentlicht Antworten des betroffenen Mitarbeiters (neuartiges Corona-Virus). „Meiner Familie und mir geht es sehr gut“

Das Universitätsklinikum des Saarlandes erreichen zur Zeit regelmäßig Fragen zum Gesundheitszustand des Mitarbeiters, bei dem am Dienstag das neuartige Corona-Virus nachgewiesen wurde. Wie vom Robert-Koch-Institut gegenwärtig vorgegeben, befindet er sich weiterhin in häuslicher Isolierung. Er weist keinerlei klinische Symptome auf. Seine möglichen Kontaktpersonen wurden ermittelt und getestet, bisher sind alle durchgeführten Testungen im Umfeld des Mitarbeiters negativ ausgefallen, bislang gibt es somit keine weiteren Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus in diesem Zusammenhang.
In der Bevölkerung herrscht gegenwärtig eine große Verunsicherung in Bezug auf das neuartige Corona-Virus. Als am vergangenen Dienstag, 03. März 2020, der erste Corona-Fall im Saarland festgestellt wurde, hat dies auch im Saarland und der Großregion für viele Nachfragen gesorgt. Noch am Abend wurde in Saarbrücken in einer Pressekonferenz über die ersten Erkenntnisse informiert, in den Folgetagen gab es regelmäßig neue Informationen beteiligter Institutionen. Eine Frage, die immer wieder gestellt wurde: Wie geht es dem betroffenen UKS-Mitarbeiter? Da es dem Kollegen und auch dem Universitätsklinikum des Saarlandes ein Anliegen ist, hierzu transparent zu informieren, werden nachfolgend tagesaktuelle Antworten (Stand: Freitag, 06.03.2020) des Mitarbeiters veröffentlicht:
Die wichtigste Frage vorweg: Wie geht es Ihnen?
„Meiner Familie und mir geht es sehr gut. Meine Frau und mein Sohn sind gesund (Coronavirus-negativ) und auch ich weise aktuell keinerlei Coronavirus-assoziierte Symptome auf; also weder Fieber noch Husten, Schnupfen oder sonstige Grippe-ähnliche Beschwerden.
Natürlich bin ich auch sehr, sehr glücklich darüber, dass die Umfelduntersuchungen bei meinen Kontaktpersonen und Patienten allesamt negativ ausgefallen sind. Darüber bin ich zunächst einmal sehr erleichtert.“
Bei Ihnen gab es anfangs eine minimale klinische Symptomatik. Was kann sich ein medizinischer Laie darunter vorstellen? Hat sich an dieser Symptomatik seit dem positiven Testergebnis am Dienstag etwas verändert?
„Ich habe mich am Tag des positiven Testergebnisses für ca. 24 h etwas unwohl gefühlt, mit ganz leichten Gliederschmerzen und einer gewissen Schlappheit, dabei allerdings weder Fieber noch Husten. Diese Beschwerden waren dann im Verlauf des nächsten Tages schon wieder verschwunden.“
Sie befinden sich vorsorglich in „häuslicher Isolierung“, wie es das Robert-Koch-Institut empfiehlt. Wie kann man sich das vorstellen?
„Meine Frau, mein Sohn und ich werden uns für einen Zeitraum von 14 Tagen in häuslicher Quarantäne befinden, d. h. wir dürfen das Haus zu keinem Zeitpunkt verlassen. Es finden nun sehr regelmäßige Abstrichuntersuchungen statt, um festzustellen, ob ich das Corona-Virus noch in mir habe bzw. um den Zeitpunkt festzulegen, an dem ich nicht mehr Träger dieses Virus bin; bei meiner Frau und meinem Sohn, um eine mögliche Infektion sicher zu erkennen bzw. auszuschließen. Zudem müssen wir quasi ein Tagebuch führen mit Temperaturmessungen und Festhalten klinischer Symptome – sollten diese denn auftreten. Um eine Übertragung zu verhindern, haben wir nun temporär zwei „Wohnbereiche“ in unserem Haus eingerichtet.
Da wir das Haus nicht verlassen dürfen, werden wir großartig von unseren Freunden und Kollegen unterstützt und mit den „leckersten Dingen“ versorgt. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle auch ganz herzlich bedanken. Die Hilfsbereitschaft ist auf jeden Fall ausgesprochen groß.“
Als Mitarbeiter eines Universitätsklinikums waren Sie vorab sehr gut informiert und haben vorbildlich gehandelt. Was möchten Sie der Öffentlichkeit jetzt als Ratschlag aus Ihren Erfahrungen mitgeben?
„Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, eine umfassende Beurteilung der Situation vorzunehmen. Die Erkrankung verläuft bei jungen, gesunden Menschen meist mit sehr geringen Symptomen; ganz besonders ältere Menschen und Personen mit Grunderkrankungen sollten sicherlich geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, da hier gehäuft schwerere Verläufe auftreten. Im Zweifelsfall sollte man mit seiner Hausärztin / seinem Hausarzt bzw. mit dem lokalen Gesundheitsamt Kontakt aufnehmen, um sich genau zu informieren und beraten zu lassen. Dies gilt natürlich auch bei eigenem Infektionsverdacht, um somit effektiv mögliche weitere Infektionen zu verhindern. Zudem werden ja aufgrund der Dynamik des Geschehens die Empfehlungen der Behörden und Experten wenn erforderlich entsprechend angepasst.
Ansonsten würde ich unter Einhaltung aller gebotenen Vorsichtsmaßnahmen zu einer angemessenen Gelassenheit raten. Soweit ich dies von hier beurteilen kann, macht das Krisenmanagement bei uns im Saarland einer hervorragenden, unaufgeregten und professionellen Job. Das sollte man auch nicht vergessen.“

text.Universitätsklinikum des Saarlandes
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red.zbs