Homburger Fehlstart in Nöttingen

Zahlreiche Kritik Homburger Fehlstart in Nöttingen

Von Motz

Die Vorfreude auf die neue Saison war groß, noch größer ist aber die Enttäuschung nach dem Auftritt der Grün-Weißen in Nöttingen.

Zahlreiche Kritik gab es bereits am Auftreten der Homburger Mannschaft während und nach dem Spiel. Ebenfalls erste Kritik gab es an der bisherigen Personalpolitik. Homburg startete im 4-4-2 System. Vor Neuzugang Jakusch, bildeten Gaebler, Colak, Fischer und Stegerer die Abwehrkette, davor spielten Gallego, Kröner, Cecen und Schäfer im Mittelfeld, und vorne begann Trainer Jens Kiefer mit Steimetz und Hesse. Mit Jakusch und Colak standen somit lediglich zwei Neuzugänge von Beginn an auf dem Platz.

Vor 868 Zuschauern begann das Spiel zunächst mit vielen Zweikämpfen und vielen langen Bälle. Es dauerte etwa 15 Minuten bis der FCH es schaffte etwas mehr Linie ins Spiel zu bekommen. So kamen die Grün-Weißen dann auch nach 18 Minuten zu ihrer ersten guten Torchance, als sich Schäfer auf der linken Seite durchsetzen konnte, in der Mitte aber sowohl Steimetz als auch Hesse nicht in der Lage waren den Ball aus aussichtsreicher Position im Tor unterzubringen. Während Homburg in der Folgezeit versuchte weiter Druck aufzubauen und durch Hesse und Steimetz zu weiteren Tormöglichkeiten kam, versuchte der Aufsteiger aus Nöttingen über schnelle Konterangriffe zum Erfolg zu kommen. Einer dieser Konter brachte dann nach 29 Minuten zum ersten Mal richtig Gefahr vor das Homburger Tor. Gaebler und Fischer ließen sich mit einem einfachen Doppelpass ausspielen, doch Bilger setzte den Ball aus halblinker Position knapp am langen Pfosten vorbei. Die beste Homburger Chance hatte in der 35.Minute Steimetz, der sich nach einem Stegerer Einwurf am langen Pfosten gegen seinen Gegenspieler durchsetzen konnte aber aus kurzer Entfernung am gut reagierenden Nöttinger Schlussmann Kraski scheiterte. Völlig überraschend ging der Aufsteiger dann nach 40 Minuten in Führung. Nach einem Fehler auf der linken Homburger Abwehrseite kam der Ball flach vor das Tor, wo Bilger am langen Pfosten völlig freistand und den Ball zur Führung für den Aufsteiger ins Tor drücken konnte. Kurz vor der Halbzeit geschah noch einer dieser Nöttinger Konter, doch Nezirajs Schuss wurde im letzten Moment noch abgefälscht und ging neben das Tor. Mit dieser überraschenden Nöttinger Führung ging es schließlich in die Halbzeit.

Auch wenn Homburg kurz nach der Pause durch Cecen die erste Homburger Torchance der zweiten Hälfte hatte (48.), Kraski konnte den 20 Meter Schuss parieren, war das was dann von Homburger Seite folgte einem ambitionierten Verein in dieser Liga unwürdig. Wieder fand man gegen einfachsten Konterfußball von Nöttingen kein Mittel, Homburg war viel zu langsam im Umschaltspiel, der Ball wurde von der Grundlinie praktisch ungehindert zurückgelegt, Neziraj bedankte sich für den großzugigen Freiraum in der Homburger Box, und schob den Ball zur 2:0 Führung ins Tor. Nach einer Stunde dann Doppelwechsel beim FCH. Gallego und Kröner gingen, dafür kamen Amri und Kilian neu ins Spiel. Dem FCH lief nun die Zeit weg. Mit zahlreiche Ballverlusten bei einfachsten Pässen raubten sie sich nicht nur immer wieder die Möglichkeit zu Chancen zu kommen, sondern luden Nöttingen auch immer wieder zu Konterangriffen ein. Wer irgendwann auf ein Aufbäumen oder auf eine Drangphase der Grün-Weißen gehofft hatte sah sich getäuscht. Das Gegenteil war der Fall. Hätte Nöttingen seine Kontermöglichkeiten besser ausgespielt, wäre vermutlich der Sack schon längst zu gewesen. So kam der FCH nach 80.Minuten aber nochmal zum überraschenden Anschlusstreffer. Der eingewechselte Amri setzte sich über die rechte Seite durch, brachte den Ball aufs Tor, der dann überraschend durch ein Eigentor von Frank im Netz landete. Da die anschließende Schlussoffensive wirkungslos verpuffte, blieb es am Ende bei der 2:1 Niederlage.

Wieder einmal ein misslungener Saisonstart für den FCH und das beim Aufsteiger FC Nöttingen der etwa 20-25% unseres Etats zur Verfügung hat. Ein schwacher und enttäuschender Auftritt. Nach Spielende gab es zurecht auch entsprechende Kritik der Fans für diesen Auftritt. Wie schon in der letzten Saison so oft reagierte die Mannschaft auch diesmal wieder wie eine beleidigte Leberwurst. Statt sich der Kritik zu stellen, drehte man sich direkt um und ging weg. Die logische Fortsetzung des Verhaltens vor dem Spiel. Auch da geht die Mannschaft nicht zu den Fans, oder nimmt auch nur Notiz, wie es in den meisten anderen Vereinen mit einer Fanszene üblich ist. Es ging nach dem Spiel sogar so weit, dass Neuzugang Jakusch, der zu den Fans wollte, deswegen mit Cecen in Streit geriet, der ihn offensichtlich davon abhalten wollte. Wie dem auch sei, wenn man in Mannschaftskreisen meint, dass das der richtige Weg sie, dann muss man sich nicht zu wundern, wenn in dieser Saison ganz schnell wieder die Unterstützung von den Rängen ausbleibt. Die ersten Argumente dafür hat man mit der „Leistung“ auf dem Platz und dem Verhalten nach dem Spiel schon eindrucksvoll geliefert.

Der sportlichen Leitung sei gesagt, man sollte mal dringend die Personalplanung überdenken. Von zehn Neuzugängen wurden zwei Spieler verletzt verpflichtet, mit Randy Edwini-Bonsu hat den Gerüchten nach ein Spieler warum auch immer noch keine Arbeitserlaubnis und der Rest anscheinend nicht oder noch nicht die Qualität um den FCH in der Spitze zu verstärken. Dass uns ein guter Strafraumstürmer fehlt hat man schon in der letzten Saison gemerkt, als Schmidt verletzt war. Vor allem die gestrigen ersten 45 Minuten haben das wieder eindrucksvoll unterstrichen.

red.motz