Gegendarstellung Michael Krebs (2. Vorsitzender Borussia Neunkirchen bis September 2017)

Gegenstand dieser Gegendarstellung sind Äußerungen und Veröffentlichungen des neuen Vorstandes von Borussia Neunkirchen. Gegendarstellung Michael Krebs (2. Vorsitzender Borussia Neunkirchen bis September 2017)

So ist auf der Website www.borussia-neunkirchen.saarland aber auch in der Presse zu lesen wie folgt: „Die langfristigen Verbindlichkeiten durch diverse Darlehen (Dr. Theiss, Park-Bräu, Privatdarlehen, Ferraro) sowie durch Beiträge an die VBG (für den Zeitraum von 2014 bis 2016) belaufen sich auf 527.600 Euro. Das Darlehen der Park-Brauerei verrechnet sich dabei mit dem Getränkeverkauf im Stadion, das Ferraro-Darlehen ist kostenneutral, da es über Sponsoring gedeckt sei. Kurzfristig besteht durch Nachzahlung der VBG-Beträge für die Jahre 2016, 2017 und 2018, durch Zahlungen an das Finanzamt und die KEW sowie die Löhne für Juni 2018 und diverse Kleinrechnungen ein Finanzbedarf von 55.500 Euro. Das macht in der Summe fast 600.000 Euro Verbindlichkeiten.“
Diese Äußerungen stellen unwahre Tatsachenbehauptungen dar. Ich habe mich für diese Form der Gegendarstellung entschieden, weil ich nach der Veröffentlichung von verschiedenen Personen aus dem Umfeld der Borussia verbal stark angegriffen wurde. Dies ist nicht akzeptabel, insbesondere auch, weil die Darstellung des neuen Vorstandes fehlerhaft ist und somit die Arbeit von Martin Bach und mir völlig verzerrt dargestellt wird. Weitere juristische Schritte werde ich prüfen und gegebenenfalls veranlassen.
Bei den langfristigen Verbindlichkeiten ist unter Fortschreibung der von mir noch veranlassten Zahlungen bis einschließlich September 2017 bis heute von einem Restbetrag von rund 340.000 Euro auszugehen.
Zahlungen der Parkbrauerei können hier nicht eingerechnet werden, da es sich um eine Rückvergütung auf 5 Jahre handelt, die vorschüssig bezahlt wurde. Dieses Procedere ist zwischen Vereinen und Brauereien absolut üblich. Es handelt sich also nicht um ein klassisches Darlehen, das zurückbezahlt werden muss. Buchhalterisch ist der Vorgang als sogenannter passiver Rechnungsabgrenzungsposten (Einnahmen fallen vor dem Abschlußstichtag an, werden aber erst zu einem bestimmten Zeitpunkt danach Ertrag) zu beurteilen.
Das ehemalige Darlehen der Firma F&R wurde schon vor rund zwei Jahren in einen Sponsoringvertrag umgewandelt, so dass auch dieser Betrag aus der Gesamtbetrachtung der Verbindlichkeiten abgezogen werden muss. Der langfristig angelegte F&R-Sponsoringvertrag erbringt sogar jährlich eine 5-stellige Summe für die Borussia. Diesen Sponsoringvertrag nun als Darlehen aufzulisten und damit die Höhe der Verbindlichkeiten aufzublähen ist schlicht Unfug. Nebenbei bemerkt wurde in den letzten Jahren kein Darlehen von F&R bilanziert und testiert, jedoch die Einnahmen aus dem Sponsoringvertrag F&R.
Es bleiben das Privatdarlehen (in Höhe von aktuell geschätzt rund 220.000 Euro) sowie das Darlehen von Dr. Theiss (in Höhe von aktuell geschätzt 65.000 Euro). In Summe kommt man demnach konservativ gerechnet auf eine Höchstsumme von 300.000 Euro. Addiert man dazu die noch offene Forderung der VBG ist man bei rund 340.000 Euro. Sollten eventuell nach dem Austreten von mir aus dem Vorstand der Borussia Neunkirchen im September 2017 weitere, zusätzliche Verbindlichkeiten entstanden sein, kann ich hierfür nicht in die Verantwortung genommen werden. Sollte z. B. der VBG-Jahresbetrag 2017 (wird in 2018 fällig) nicht beglichen worden sein, wird nochmals ein Betrag von rund 15.000 Euro dazugekommen sein sowie eine Steuerschuld an das Finanzamt in Höhe von rund 13.000 Euro, so dass man in der Gesamtsumme immer noch weit unter 400.000 Euro liegt. Stattdessen werden in dem Beitrag 527.600 Euro genannt zuzüglich weiterer Nachzahlungen an die VBG.
Festzustellen ist weiter, dass ich persönlich – zusammen mit Martin Bach – maßgeblich am letztjährigen Verhandlungsergebnis mit Dr. Theiss beteiligt war. Die aus der Verhandlung resultierenden Sponsoring-Zahlungen hätten zu einer finanziell ausgeglichenen Saison bzw. Bilanz geführt. Gleichzeitig hätte man die beiden oben genannten Darlehen weiter bedienen können.
Unter dem Strich gehe ich davon aus, dass bei meinem Aussscheiden aus dem Amt im September 2017 ein Schuldenstand von maximal 350.000 Euro bei gleichzeitiger Durchfinanzierung der laufenden Saison gegeben war. Gestartet habe ich meine Amtszeit zusammen mit Martin Bach hingegen bei einem Schuldenstand von rund 600.000 Euro bis 650.000 Euro. Gleichzeitig war eine weitere Finanzierung des laufenden Spielbetriebes nicht möglich. Im Fazit heißt das, dass der vorherige Vorstand erstens die Schulden fast halbiert hat, zweitens durch eine Umschuldung von „prekären“ Gläubigern (Finanzamt, Krankenkassen usw.) auf eher „unkritische“ Gläubiger eine stets latent drohende Insolvenz vermieden hat und drittens parallel den Spielbetrieb finanziell gesichert hat.
Diese Darstellung wird von den Zahlen her im Wesentlichen bestätigt durch einen Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ vom 25.07.2018, in dem Ausführungen des damaligen 1. Vorsitzenden Martin Bach zitiert werden.
Darüber hinaus halte ich persönlich es auch nicht für besonders klug, mit den Zahlen wie geschehen in die Öffentlichkeit zu gehen. Diese (falsche) Darstellung ist in hohem Maße geeignet, das Vertrauen von Sponsoren in die Borussia massiv zu beschädigen. Siehe das Fazit von Herrn Rossi im Forum: „Dass sich nun in der erneuten finanziellen Krise Geldgeber finden werden, darf getrost bezweifelt werden.“
Gleichwohl zolle ich den handelnden Personen meinen Respekt dafür, die Aufgabe übernommen zu haben und wünsche ihnen gutes Gelingen.

Michael Krebs