Ministerien müssen an einem Strang ziehen

Renner: „Soziale Arbeit, Jugendhilfe und Bildung gehören zusammen“ Ministerien müssen an einem Strang ziehen

Zur aktuellen Debatte über die Situation an saarländischen Schulen erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Jürgen Renner:
„Die derzeit viel diskutierte Situation an der Gemeinschaftsschule Bruchwiese zeigt, dass der Einsatz von zusätzlichen Lehrkräften alleine nicht zwingend zur Entlastung von belasteten Schulstandorten führt. Die Gemeinschaftsschule Bruchwiese weist mit 9,25 Schülern je Lehrer eine hervorragende Schüler-Lehrer-Relation aus. Das Saarland belegt im Vergleich der Bundesländer mit 12,3 Schülern je Lehrer an den allgemeinbildenden Schulen bundesweit sogar den dritten Platz (Stat. Bundesamt, Schüler je Lehrer, Ländervergleich 2015).
Das zeigt, dass das Bildungsministerium seiner Aufgabe bei der Personalisierung der Schulen mit Lehrkräften und Lehrerwochenstunden nachkommt. Lehrkräfte sind aber keine Sozialarbeiter, keine Psychologen und auch keine Eingliederungshelfer. Der Einsatz der verschiedenen Professionen an unseren Schulen bedarf dringend einer deutlichen Verbesserung hinsichtlich Ausstattung und Zusammenarbeit. Dies gilt auch für die Abstimmung durch die zuständigen Landesressorts und die Jugendhilfe- und Schulträger. Der Landesrechnungshof fordert in seinem jüngst vorgelegten Jahresbericht 2016 im Hinblick auf die soziale Arbeit im schulischen Kontext, „auf Landesebene künftig gemeinsame Rahmenbedingungen zu formulieren und die landesrechtlichen Bestimmungen zu aktualisieren.“ Soziale Arbeit an Schulen müsse im Schulrecht sowie in den jugendhilferechtlichen Landesbestimmungen „als Regelleistung“ verankert werden.
Im Rahmen der inzwischen eingerichteten interministeriellen Arbeitsgruppe müssen die Ministerien an einem Strang ziehen. Der Schlussfolgerung des Rechnungshofes kann aus Sicht der SPD nur zugestimmt werden: „Soziale Arbeit, Jugendhilfe und Bildung gehören zusammen.“

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red.zbs