13 Saarländer erhalten „Öffentliche Belobigung“

Innen-Staatssekretär Seel: „Diese Engagement ist unverzichtbar“ 13 Saarländer erhalten „Öffentliche Belobigung“

Von Ministerium Inneres und Sport

Staatssekretär Christian Seel zeichnete am Donnerstag, 19. Januar 2017, 13 Persönlichkeiten aus dem Saarland aus, die in verschiedenen Situationen vorbildlich gehandelt haben.

Die zwei Frauen und zwölf Männer erhielten nun eine „Öffentliche Belobigung“ für ihren lobenswerten Einsatz und ihr besonders großes Maß an Zivilcourage. „Entscheidend ist oft die Aufmerksamkeit der Mitmenschen, die Situation als Notfall zu begreifen und umgehend zu helfen“, sagte Staatssekretär Seel bei der Auszeichnung in Saarbrücken. „Ich verbinde diese Auszeichnungen mit dem Dank der saarländischen Landeregierung und wünsche uns allen, wenn wir einmal auf Hilfe angewiesen sein sollten, dass uns dann auch solch mutige, beherzte Menschen zur Seite stehen.“
Ausgezeichnet wurden Peter Stollmann, Herbert Feld, Nina Andres, Carsten Carl, Stefan Kilian, Tristan Buchter, Julian Göhlich, Patrick Holzhauser, Dirk Schmidt, Dieter Schunck, Nadine Rech, Gerhard Volz und Uwe Pitz.

Peter Stollmannund Herbert Feld aus Eppelborn retteten einen 53-jährigen Mann aus der Ill.
Peter Stollmann hörte Hilferufe und zog den Mann mithilfe eines Stockes in Richtung Ufer, dort kam ihm Herr Feld mit einer Leiter zu Hilfe, um den Mann an Land zu ziehen. Der Mann hatte sich zwei Kilometer oberhalb in einem Sumpfgebiet verlaufen und war beim Versuch sich zu orientieren unglücklich abgerutscht

Staatssekretär Seel: „Durch ihr schnelles und umsichtiges Handeln haben Peter Stollmann und Herbert Feld erheblich dazu beigetragen, dass dieser tragische Unfall noch ein gutes Ende nahm.“

Die Polizeikommissarin Nina Andres und der Polizeikommissar Carsten Carl von der Polizeiinspektion Burbach drangen in ein brennendes Haus ein, um nach möglichen Personen in Lebensgefahr zu suchen.
Den beiden Kommissaren wurde mitgeteilt, dass sich in der brennenden Wohnung noch Kinder aufhalten sollen, aufgrund der Gefahrenprognose drangen sie in die Wohnung ein
Ihre Suche blieb erfolglos, da der Mieter die Wohnung bereits mit seinen drei Kindern verlassen hatte
Beim Einsatz erlitten die beiden Polizeibeamte eine leichte Rauchgasvergiftung

„Die Polizisten Nina Andres und Carsten Carl haben im Rahmen ihres Einschreitens ein besonderes Maß an Mut und Opferbereitschaft an den Tag gelegt. Ihr Einsatz ging erheblich über das hinaus, was allgemein von Polizeivollzugsbeamtinnen und –beamten erwartet werden kann“, so Staatssekretär Seel.

Stefan Kilian, Tristan Buchter, Julian Göhlich, Patrick Holzhauser, Dieter Schunck und Dirk Schmitt aus Homburg halfen gemeinsam bei der Festsetzung eines bewaffneten Juwelierräubers.
Der Täter flüchtete nach dem Überfall auf einem Fahrrad
Stefan Kilian gab sich als Polizeibeamter zu erkennen und versuchte den Flüchtigen aufzuhalten
Tristan Buchter, Julian Göhlich und Patrick Holzhauser verfolgten den Räuber zu Fuß und per PKW auf das Gelände der Karlsberg-Brauerei
Dieter Schunck und Dirk Schmitt versperrten dem Täter auf dem Brauereigelände den Fluchtweg und ermöglichten die Festnahme durch die Polizei
Staatssekretär Seel: „Es waren zum richtigen Zeitpunkt, die richtigen Menschen am richtigen Ort. Wie bei einem Zahnrad, hat eins ins andere gegriffen. Durch das Zusammenwirken von mehreren Personen mit enormer Zivilcourage wurde die Festnahme des Räubers für die Polizei erleichtert.“

Nadine Rech aus Dillingen rettete einen jungen Mann, der in einem Streit stark verletzt wurde.
Als sie ihr Auto am Straßenrand parkte, bemerkte Nadine Rech die streitenden Männer, von denen ihr einer schwerverletzt entgegen taumelte.
Frau Rech drückte die starkblutende Wunde mit einem Handtuch ab und band das blutende Bein mithilfe ihres Gürtels ab, dann setzte sie einen Notruf ab.
Im Nachhinein wurde festgestellt, dass jene Sofortmaßnahmen den Tod des jungen Mannes verhinderten
„Mit ihrem unerschrockenen Handeln hat Nadine Rech das Leben eines Zivilisten retten können“, sagt Christian Seel.

Gerhard Volzund Uwe Pitz aus Neunkirchen erkannten ein ausbrechendes Feuer und retteten zwei Bewohner.
Während Gerhard Volz den Müll wegbringt, erkennt er wie im Nachbarhaus Qualm aus dem Gebäude quillt, sofort weckt er durch starkes Klingeln die Bewohner des brennenden Hauses auf.
Da das Verlassen des Hauses durch das Treppenhaus nicht mehr möglich ist, stellt Gerhard Volz zusammen mit Uwe Pitz eine Leiter auf, so dass die Bewohner aus dem oberen Geschoss geborgen werden können.
Das Haus brennt trotz eines umfassenden Feuerwehreinsatzes vollständig ab, Personen kommen nicht zu Schaden
Staatssekretär Seel: „Während der Rettungsmaßnahmen behielten Gerhard Volz und Uwe Pitz einen kühlen Kopf und haben unter besonderen Umständen beispielhaft gehandelt. Sie haben ein vorbildliches Verhalten gezeigt und konnten verhindern, dass Personen verletzt wurden.“

Zum Hintergrund:
Die „Öffentliche Belobigung“ hat ihre Berechtigung auf einer gesetzlichen Grundlage, dem Gesetz über die staatliche Anerkennung für Rettungstaten. Das 1960 in Kraft getretene Gesetz sieht für Rettungstaten, bei denen sich ein Mensch (oder mehrere Menschen) in Lebensgefahr befindet und die Rettung unter eigener Lebensgefahr ausgeführt worden ist, die Ehrung des Retters durch die Verleihung der Saarländischen Rettungsmedaille vor. Für Rettungsversuche ohne eigene Lebensgefahr ist die Würdigung mit der „Öffentlichen Belobigung“ vorgesehen.