Wahre , aufrichtige und ehrliche Worte von Martin Bach zum Jahresende

Vorstandschef Martin Bach bedankt sich bei all jenen die 2015 die Ärmel hoch gekrempelt haben. Wahre , aufrichtige und ehrliche Worte von Martin Bach zum Jahresende

Wahre , aufrichtige und ehrliche Worte von Martin Bach zum JahresendeVon Martin Bach / Bor. Neunkirchen

Ich möchte mich an dieser Stelle bei all jenen bedanken, die 2015 die Ärmel hoch gekrempelt haben und bei ihrer Borussia mit angepackt haben.

Mannschaft und Trainer haben in einer schwierigen Situation hart gearbeitet und sind zu einer echten Einheit zusammengewachsen. Niemand konnte erwarten, dass wir in der Spitzengruppe der Oberliga überwintern und eine derart gute erste Saisonhälfte spielen. 

Viele sogenannte Experten im Umfeld des Vereins trauten uns allenfalls den Klassenerhalt zu. Auch die neue Vereinsführung hatte anfangs – trotz aller zu lösenden Probleme rund um Zah-lungsunfähigleit und Illiquidität – einen schweren Stand. Der Vorstand bezog zu allen Problemen, die es zu lösen galt, reichlich und oftmals ungerechtfertigt Prügel in der Anonymität der sozialen Netzwerke.

Im Umfeld des Vereins ist – nach dem Insolvenzantrag im April und einigen negativen und absolut geschäfts-schädigenden ( da unwahren ) Presse-berichten von Boulevard- und lokalen Printmedien im Sommer – längst wieder Ruhe eingekehrt. Es ist ruhig geworden bei Borussia, es wird sachlich und kaufmännisch solide gearbeitet. Die Chemie zwischen Mannschaft, Trainer und Vorstand stimmt. Der sportliche Kurs stimmt und die wirtschaftlichen Perspektiven sind ebenfalls durchaus positiv.

Dank eines sogenannten weißen Ritters, der nicht öffentlich genannt werden will, sollte die Insolvenz Anfang des Neuen Jahres abgewendet werden können. Für diese einzigartige Unter-stützung möchte ich mich – im Namen aller Borussen – ganz besonders herzlich bedanken. Unser Weißer Ritter hat sich um den Verein verdient gemacht und hat fraglos einen festen Platz in den Geschichtsbüchern unserer Borussia verdient.

Bedanken möchte ich mich auch bei den vielen Sponsoren, die uns in diesem Jahr unterstützt haben bzw. ihre Unterstützung – nach Abwendung der Insolvenz – fest zugesagt haben. Mit Dr. Theiss, Globus, Hara u.a. sind eine Reihe neuer Namen mit an Bord. Erfreulich ist auch, dass Giuseppe Ferraro in den letzten Wochen signalisiert hat, den Verein auf vielfältige Art und Weise zu unterstützen. Unser Dank gilt auch Klaus Meiser und Tobias Hans, die sich in der Sportplanungskommission für die Borussia eingesetzt haben sowie der Stadt Neunkirchen mit OB Jürgen Fried an der Spitze, die dem Verein ein Darlehen bewilligt hat, das über die Energieeinspeisung der PV-Anlage getilgt werden soll.

Unvergessen in 2015 ist auch die VW Käfer-Aktion. Sie begann mit dem edlen Spender des VW Käfers, der Firma GHV. Dann öffneten Reiner Calli Calmund und Klaus Hoffmann für den Käfer die Tore zur Bundesliga. Jörg Eisenhuth und Nicky Kassner fuhren den Käfer – in einer von Calli und Klaus Hoffmann generalstabsmäßig geplanten Aktion – von Bundesligastadt zu Bundesligastadt. Beide haben sich für den Verein eingesetzt, aber auch Dinge erleben dürfen, wie sie sicher nicht ganz alltäglich sind und wie sie nicht jeder erleben darf. Ein Dank gilt auch unserem Ex-Spieler und Trainer – dem Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern – Stefan Kuntz, der die Borussia nicht nur mit Rat und Tat unterstützt hat, sondern mit dem FCK auch zu einem Benefizspiel im Ellenfeld-Stadion angetreten ist.

Apropos Benefiz-spiele: In nur 110 Tagen machten mit Mainz 05, dem FCS, dem FCK und Darmstadt 98 vier renommierte Profi-klubs ein Benefizspiel im Ellenfeld-Stadion. All diesen Vereinen – an der Spitze den Herren Heidel, Sasic/Götz/Heil, Kuntz und Schuster – gebührt unser aller Dank. Bleibt noch das erste Flutlichtspiel in 103 Jahren Ellenfeld bei 240 (!!!! ) Lux durchschnittlich gegen den 1. FC Saarbrücken, bei der es vor statt-licher Zuschauerkulisse eine unglückliche 0:1- Niederlage gab.

2015 war ein beweg-tes – aber sehr hartes – Jahr für die Borussia, in dem der Verein mit seinen(m) weißen Ritter, mit Mäzenen und Spon-soren die Weichen auf Rettung bzw. Ab-wendung der Insolvenz stellen konnte. Selbst der Insolvenzverwalter des Vereins, Marc Herbert, zeigte Ende 2015 endlich Optimismus, ein baldiges Ende der Insolvenz betreffend. Wir sind sehr optimistisch, dass eine Rettung nun zeitnah möglich ist und wir im Januar 2016 einen Neuanfang ohne horrende ( nicht zu stemmende ) monatliche Schuldentilgung ( bis zu 10.000 € im Monat ) starten können.

Das Ellenfeld-stadion mit seinen hohen Betriebs- und Unterhaltungskosten wird zur Baustelle für 2016. Hier müssen – gemeinsam mit Stadt und Land – Lösungsansätze für das Ellenfeld erarbeitet werden. Es muss nach Möglichkeiten gesucht werden, wie die Kosten reduziert und Investoren für eine Verbesserung der Infrastruktur gewonnen werden können. Ein neues Perspektivteam (U21) und eine wiedererstarkte Jugendabteilung sind weitere Ziele für 2016. Borussia will jungen saarländischen Talente nicht nur Versprechungen machen, sondern eine echte Chance bieten. Wir wollen DIE ADRESSE für die saarländischen Talente sein. Wir haben viel erreicht seit April 2015, aber es liegt in 2016 noch sehr viel Arbeit vor uns. Borussia ist und bleibt Passion und Mammutaufgabe.

Martin Bach