Vorstand verärgert über Landesjugendring-Förderung

Zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. Vorstand verärgert über Landesjugendring-Förderung

„Zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben“, so bezeichnet Tobias Wolfanger, Vorsitzender des Landesjugendrings Saar, die von der Landesregierung beschlossene Anpassung der institutionellen Förderung der Arbeitsgemeinschaft aus aktuell 24 Kinder- und Jugendverbänden.
Tobias Wolfangererklärt hierzu im Namen des Vorstands: „Der Landesjugendring nagt mal wieder am Hungertuch. Es kann nicht sein, dass wir vor jeder Haushaltsklausur der großen Koalition um unsere Existenz bangen und über Personalkürzungen oder eine Insolvenz nachdenken müssen. Es scheint, dass die Regierung und vor allem das zuständige Ministerium keinen Plan für eine zukunftsorientierte Jugendpolitik haben, sondern immer gerade so klaffende Lücken schließen wollen, die sie selbst erst verursacht haben. Die leichte Erhöhung bei der Förderung der BildungsreferentInnen ist durchaus ein positives Zeichen. Aber es fehlt ein umfassender jugendpolitischer Rahmen für die Stärkung der ehrenamtlichen Jugendarbeit, der ohne das starke Netzwerk Landesjugendring nicht denkbar ist.
Dabei erkennen wir an, dass die Koalitionsfraktionen mit der Anpassung von 10.000 Euro das Schlimmste verhindert haben.“
Der Landesjugendring hatte im Rahmen seiner institutionellen Förderung für 2018 eine Erhöhung um 15.000 Euro gefordert, um die steigenden Kosten in Miete, Sachkosten und Personal zumindest für 2018 decken zu können. Das Ganze auch vor dem Hintergrund, dass er nach einer massiven Kürzung 2011 bisher immer noch nicht wieder auf dem Zuschussniveau von 2010 ist. Statt der geforderten 15.000 sollen es jetzt nur um 10.000 Euro werden, was voraussichtlich nicht reichen wird, um die anfallenden Kosten zu decken. Tobias Wolfanger: „Unser Engagement wird gelobt und große jugendpolitische Programme werden vor den Wahlen verkündet. Das entpuppt sich hier als heiße Luft.“
Gerade beim Personal ist eine dynamisierte Anpassung an die öffentlichen Tariferhöhungen notwendig. „Es sollte auch im Interesse der Ministerin sein, dass wir unser Personal gerecht bezahlen können. Wir wollen nicht unser Bad in Gold fliesen, wir wollen einfach unsere Arbeit machen und nicht jedes Jahr aufs Neue rumbetteln müssen. Es wird immer groß geredet, dass das Saarland eigenständig und attraktiv bleiben soll. Wie soll das aber funktionieren, wenn an der Jugend und damit der Zukunft des Landes gespart wird?“, so Wolfanger.
Der Vorstand wird am kommenden Wochenende die Jugendpolitik der Landesregierung mit den Mitgliedsverbänden im Hauptausschuss beraten und die weiteren Schritte besprechen.

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red.zbs