Verbraucherpreise steigen kräftig an

Zielmarke von 2 Prozent wieder überschritten. Verbraucherpreise steigen kräftig an

Von Statistischem Amt Saarland

Die Inflationsrate im Saarland lag im Februar 2017 bei 2,3 Prozent und hat damit die geldpolitische Zielmarke von 2 Prozent erstmals seit Oktober 2012 wieder überschritten.

Nach Angaben des Statistischen Amtes Saarland ist der Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vormonat Januar um 0,6 Prozent gestiegen und erreichte einen Wert von 108,7 (Basisjahr 2010 = 100).
Die kräftigsten Preissteigerungen im Vorjahresvergleich wurden bei Heizöl mit einem Plus von 41,5 Prozent und bei den Kraftstoffen mit plus 14,4 Prozent gemessen. Auch in anderen Bereichen müssen die Saarländerinnen und Saarländer mittlerweile mit deutlich höheren Preisen kalkulieren. So sind die Nahrungsmittelpreise seit Februar vergangenen Jahres um durchschnittlich 4,3 Prozent gestiegen. Zweistellige Preissteigerungsraten wurden unter anderem bei Butter (+ 27,1 %) und einigen Gemüsesorten (insgesamt + 22,1 %, darunter Kopf- und Eisbergsalat mit + 70,1 % oder Tomaten mit + 52,2 %) beobachtet. Fische und Fischwaren verteuerten sich im Schnitt um 3,1 Prozent, Fleisch- und Wurstwaren um 2,0 Prozent sowie Brot- und Getreideerzeugnisse um 0,9 Prozent. Die durchschnittlichen Obstpreise bewegten sich hingegen auf dem Vorjahresniveau (- 0,2 %). Ebenso war bei Bekleidung kein nennenswerter Niveauunterschied zum Vorjahr festzustellen (+ 0,1 %). Während die Wohnungsnettomieten um 1,8 Prozent angehoben wurden, mussten für Möbel, Hausrat und die laufende Instandhaltung des Hauses lediglich 0,3 Prozent mehr aufgewandt werden als vor einem Jahr.
Die auffälligste Veränderung im Vormonatsvergleich wurde bei den Pauschalreisen mit + 9,4 Prozent beobachtet und ist dem saisontypischen Reiseverhalten geschuldet.
Hinweis: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 0,3 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1.000 Euro gekostet hat, heute 3 Euro mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen.
Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend der jeweiligen Ausgabenanteile eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.
Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de)