Sturm Egon fegt über Neunkirchen hinweg

Schlaflose Nacht für die Feuerwehr. Sturm Egon fegt über Neunkirchen hinweg

Von Christopher Benkert / FFW Neunkirchen

Feuerwehr Neunkirchen mit der Bilanz zu Sturm Egon aus Sicht der Neunkircher Feuerwehr.

Neunkirchen. Eine schlaflose und einsatzreiche Nacht auf den Freitag, 13. Januar bereitete Sturmtief Egon den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen als es mit starken Windböen und Regen über das Saarland und die Kreisstadt hinweg zog. Im ganzen Stadtgebiet stürzten Bäume um, rissen Äste ab und wurden teilweise Dächer abgedeckt oder beschädigt. Die Einsatzkräfte der Neunkircher Wehr befanden sich ab kurz nach 1 Uhr bis weit in den Vormittag hinein teilweise im Dauereinsatz und mussten zu 23 unterschiedlichen Einsätzen ausrücken.
Einer der ersten und zugleich auch größten Einsätze für die Neunkircher Feuerwehr in der arbeitsreichen Nacht war kein typischer Sturmeinsatz, sondern die ausgelöste Brandmeldeanlage in einem Alten- und Pflegeheim in der Hermannstraße. Die Löschbezirke Neunkirchen-Innenstadt, Furpach, Wiebelskirchen und Wellesweiler mussten um 1:20 Uhr mit acht Fahrzeugen und fast 40 Feuerwehrleuten ausrücken, nachdem in der Pflegeeinrichtung gleich mehrere der mit einer automatischen Brandmeldeanlage gekoppelten Rauchmelder Alarm geschlagen hatten. Zeitaufwändig mussten die Feuerwehrleute alle ausgelösten Rauchmelder vom Keller- bis ins Dachgeschoss abgehen und die Bereiche mit einer Wärmebildkamera kontrollieren. Weder Feuer, noch Rauch konnten die Feuerwehrangehörigen im ganzen Gebäude feststellen. Die Brandmeldeanlage, welche offenbar aufgrund eines technischen Defekts ausgelöst hatte, musste nach der ergebnislosen Suche abgeschaltet werden.
Die Mehrzahl der Einsätze in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bescherten von den starken Böen des Sturms Egon umgerissene Bäume der Wehr. Alleine der Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt musste acht Mal wegen umgestürzter oder vom umstürzen bedrohter Bäume ausrücken. In der Knappenstraße war beispielsweise ein Baum auf einen geparkten Volkswagen gestürzt. In der Spieser Straße und im Krebsbergweg fielen Bäume auf Gebäude und in der Feldstraße sogar auf eine Stromleitung. Gleich zwei Mal musste der Löschbezirk Wiebelskirchen wegen entwurzelter und umgekippter Bäume auf die Bundesstraße B 41 zwischen Neunkirchen und Ottweiler ausrücken sowie auch in die Mühlenstraße, wo ein Baum auf einen Kleintransporter gestürzt war. Auch die Löschbezirke Münchwies, Wellesweiler, Furpach und Ludwigsthal mussten neun Mal wegen umgefallener Bäume und abgerissener Äste in ihren Stadtteilen ausrücken. Unter anderem auf den Autobahnzubringer L 287 bei Wellesweiler, in die Straße Auf der Heide in Ludwigsthal oder zu einer Telefonleitung in Münchwies, die von einem umgestürzten Baum getroffen, aber nicht ernsthaft beschädigt wurde. Nicht nur Bäume riss Sturm Egon aus, sondern beschädigte auch in der Wilhelm- und der Goethestraße die Dächer von Häusern oder wehte ganz banal Abfallgefäße auf die Straßen, die dann wieder beiseite geräumt werden mussten.
Alle Hände voll zu tun hatten die Feuerwehrleute damit in den eisigkalten sowie von Schnee und Regen begleiteten Windböen die entwurzelten Bäume oder abgerissenen Äste mit Kettensägen zu zerkleinern und von den Straßen zu schaffen, um diese wieder für den Verkehr frei zu bekommen oder weitere Schäden an darunter begrabenen Autos oder Häusern zu verhindern. Bei allen Sturmeinsätzen entstand glücklicherweise nur Sachschaden, Personen wurden nicht verletzt. Erst am Vormittag beruhigte sich das Einsatzgeschehen für die Freiwillige Feuerwehr mit dem abziehen des Sturmtiefs Egon wieder nach und nach. Als einziger Löschbezirk der Neunkircher Wehr blieb Hangard von Sturmeinsätzen verschont. Die anderen sechs Löschbezirke Neunkirchen-Innenstadt, Münchwies, Wiebelskirchen, Wellesweiler, Furpach und Ludwigsthal befanden sich über Stunden mit insgesamt über 70 freiwilligen Feuerwehrleuten im Dauereinsatz um alle 23 Einsatzstellen abzuarbeiten.

Bildurheber:
Für die Bilder mit CDB im Namen: Christopher Benkert (Feuerwehr Neunkirchen)
Für die Bilder mit KH im Namen: Kai Hegi (Feuerwehr Neunkirchen)