Stellungnahme zum Wiedereinstieg in die Schule

Es braucht einen geregelten Einstieg – Schritt für Schritt. Stellungnahme zum Wiedereinstieg in die Schule

„Es wäre fatal, die Schulen jetzt wieder abrupt zu öffnen, damit wären die bisherigen Maßnahmen nichtig.“, so Lennart-Elias Seimetz, komm. Landesschülersprecher des Saarlandes. Die Landesschülervertretung des Saarlandes plädiert für einen langsamen Wiedereinstieg in die Schulen, die sich dem Infektionsgeschehen anpassen, auch um eine erneute Schulschließung zu verhindern.
Wir schlagen die zeitweise Fortführung des Online-Unterrichtes vor. Ein gutes Beispiel für diese Entscheidung bildet z.B. Hamburg. Bei einer Inzidenz von 127,2 (Stand 03. Januar) hat der dortige Senat beschlossen, die Präsenzpflicht bis zum 17. Januar weiterhin aufzuheben. Klassen elf und zwölf sollen dann im Saarland als erste in einen Wechselunterricht entlassen werden, um eine angemessene Prüfungsvorbereitung zu gewährleisten. Im Nachhinein dann, wenn das Infektionsgeschehen weiter sinken sollte, die restlichen Klassen der Schulen.
Für die Klassenstufen fünf und sechs soll eine Notbetreuung für die Zeit des Online-Unterrichtes und später für die Blöcke, die bei einem Wechselunterricht gerade im Distanzunterricht beschult werden, gewährleistet sein.
Zwar sanken die Zahlen der Infizierten in den vergangenen Tagen, doch sei dies auch durch die verringerten Tests über die Feiertage beeinflusst, so das RKI. Trotz allem weißt das Saarland immer noch eine Inzidenz von 121,5 (Stand 02. Januar) auf. Auch deutschlandweit ist keine wirkliche Verbesserung der Coronazahlen ersichtlich. Die Auswirkungen von Silvester ließen sich erst Mitte des Monats genau beurteilen, so das RKI (Tagesschau vom 03. Januar). Daher ist es wichtig, bevor es zu vorschnellen Schulöffnungen kommt, die Coronazahlen der nächsten Wochen im Auge zu behalten.
Virologen haben bereits mehrfach bestätigt, dass auch Schulen und jüngere Menschen Treiber der Pandemie sein können. Anfang Dezember sagte der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle, Prof. Alexander S. Kekulé: An weiterführenden Schulen gebe es schwerste Ausbrüche. Jugendliche Schüler seien „ganz starke Treiber der Pandemie. Das ist ohne Wenn und Aber erwiesen.“ Auch die prominenten Virologen Prof. Christian Drosten und Prof. Sandra Ciesek hatten sich zum Thema Schule wieder öffentlich geäußert. (NEWS4TEACHERS vom 02.12.2020)
Aus diesem Grund und die damit bestehende Möglichkeit, dass auch in Zukunft Schüler*Innen wieder in einen Online-Unterricht wechseln müssen sowie um auch die allgemeine Digitalisierung an Schulen auch für die Zukunft weiter auszuweiten, muss auch jetzt immer noch weiter am Ausbau und der Weiterentwicklung der Digitalisierung an den Schulen gearbeitet werden.
Hierzu zählt auch die Weiterentwicklung der Online-Schule-Saarland. Der Landesschülersprecher betont: „Auch wenn es dringend einen weiteren Ausbaubedarf und Verbesserungen an der Oberfläche und Bedienung des Programmes braucht, wir im Saarland, wenn die OSS denn funktioniert, sind vielen anderen Bundesländern mit dieser einheitlichen Lernplattform einen Schritt voraus.“ Die Landesschülervertretung bedauert es zu tiefst, dass sich nicht gut genug auf die abrupte Umstellung von Präsenzunterricht auf Online-Unterricht vor den Ferien vorbereitet wurde und somit Schüler*Innen auch die Möglichkeit eines ordentlichen, geordneten und funktionierenden online Unterrichtes vorerst verwehrt blieb. Wir hoffen, dass solche Probleme zum Wohle aller und für eine bessere Durchführung des Online-Unterrichts in Zukunft verhindert werden kann. Eine gut funktionierende Lernplattform, die flächendeckend eingesetzt werden kann, kann ein erster großer Schritt für die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für die Schüler*Innen im Lernen von zu Hause sein.
Das oberste Gebot muss es aus Sicht der Landesschülervertretung sein, erneute Schulschließungen zu verhindern. Deshalb müssen jetzt Konzepte erstellt werden, die längerfristig ein Infektionsgeschehen in Schulen verhindern und der aktuellen Gesamtlage besser angepasst sind.
Gerade auch der ÖPNV bleibt, bei Weiterführung des Präsenzunterrichtes, ein großes Problem, bei dem es sowohl bei Zug und Saarbahn, als auch in Bussen weiterhin dringenden Nachbesserungsbedarf gibt.

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