Neunkirchen im neuen Jahrzehnt

OB Aumann wirbt für neues Leitbild Neunkirchen im neuen Jahrzehnt

Zum Neujahrsempfang der Kreisstadt Neunkirchen am Donnerstag, 16. Januar, begrüßte Oberbürgermeister Jörg Aumann rund 400 Gäste in der Neuen Gebläsehalle. Unter dem Motto „Neunkirchen im neuen Jahrzehnt“ warb OB Aumann dafür, ein neues Leitbild der Kreisstadt zu entwerfen. „Mein Ziel ist es, unsere Stadt im nächsten Jahrzehnt weiter voranzubringen! ‚Neunkirchen – Die Stadt zum Leben‘: Dieser Slogan ist mir immer noch Verpflichtung“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Für das Leitbild sei es notwendig, gemeinsam eine Vision von Neunkirchen 2030 zu entwickeln.

OB Aumann: Hauptziel Stadtentwicklung
„Oberste Priorität hat das Wohl der Neunkircherinnen und Neunkircher. Es geht in den kommenden Jahren um die Entwicklung unserer Stadt“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Gute und behutsame Stadtentwicklung dürfe niemanden vergessen. Es gehe darum, dass die Menschen gute und sichere Arbeitsplätze haben, Kinder eine gute Bildung erhalten und Senioren selbstbestimmt leben: sowohl in der Innenstadt als auch in den Stadtteilen.

Leitbild überarbeiten von Neunkirchen 2020 zu Neunkirchen 2030
Zentrale Grundlage der Stadtentwicklung sei das Leitbild „Neunkirchen 2020“, das der Stadtrat 2006 beschlossen hat. „Ich denke, es ist höchste Zeit für ‚Neunkirchen 2030‘. Mit Bürgermeisterin Lisa Kühn und dem zweiten Beigeordneten Thomas Hans will ich im kommenden Jahr ein neues Leitbild auf den Weg bringen. Wichtig ist es mir, den Stadtrat eng einzubinden“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Finanziell gehe es darum, die Neunkircher Haushaltsdisziplin mit sinnvollen Investitionen für die Menschen zu verbinden.

In den vergangenen Jahren habe die Verwaltung die Bausteine des bestehenden Leitbildes abgearbeitet, etwa das Profil der Stadt im Kulturbereich nachhaltig gestärkt. Unter anderem die Zuwanderung 2015 hätte Ressourcen der Stadtverwaltung gebunden und demographische Prognosen erschwert. „Nun halte ich die Zeit reif für ‚Neunkirchen 2030‘. Und nun sind wir in der Verwaltungsspitze auch wieder vollzählig, so dass sich ein solches Projekt stemmen lässt“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Migration und Digitalisierung müssten in dem Leitbild berücksichtigt werden.

Wirtschaft – Unternehmen weiterhin optimale Bedingungen bieten
Kleine und mittelständische Betriebe bildeten zusammen mit den großen Unternehmen Saarstahl, Treofan, Eberspächer und ZF das Rückgrat der Neunkircher Wirtschaft. Verwaltung könne keine Arbeitsplätze per Dekret schaffen, aber Unternehmen optimale Bedingungen zur Ansiedlung bieten. Dies gelinge seit Jahren in Neunkirchen. OB Aumann erinnerte an die Ansiedlung von ECE, die seit drei Jahrzehnten das Saarpark-Center betreibt. Jüngstes Beispiel sei die Firma Terrag, die ihren Hauptsitz von Homburg nach Neunkirchen verlegt habe. Ein weiteres Beispiel sei das saarländische Familienunternehmen Globus, das Teil der Einkaufsstadt werde.

Durch die Globus-Ansiedlung würden 250 neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze entstehen.
Die Ansiedlung von Globus sei eingebettet in eine fundamentale Neugestaltung des Westens der Stadt. „Unser Ziel muss es sein, die Einkaufsstadt Neunkirchen gemeinsam weitervoranzubringen“, sagte OB Aumann.

Umweltschutz und Stahlindustrie kein Gegensatz
„Die Wende in der Klimapolitik kann gelingen, aber nicht trotz, sondern gerade wegen der Stahlindustrie. Stahl wird weiterhin gebraucht! Für jede Windenergieanlage, für jede Biogasanlage und für jedes E-Auto. Der Bund muss sich zu Klimaschutz und heimischer Schlüsselindustrie bekennen“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Er warnte vor Arbeitsplatzverlust in der Stahlindustrie, wenn die Konjunktur sich eintrübe.

Die deutsche Stahlindustrie dürfe keinen rein nationalen Klimazielen geopfert werden. Importierter Stahl aus anderen Weltregionen werde mit einem höheren CO2-Ausstoß produziert: „Im Endergebnis erweisen wir unserem Planeten damit einen Bärendienst! Und bei uns sitzen die Industriearbeiter auf der Straße! Wir brauchen Hilfen aus Brüssel und Berlin, um eine saubere Stahlproduktion mit wenig bis keinem CO2-Ausstoß zu entwickeln.“

Bildung ermöglicht mehr Chancengerechtigkeit in Neunkirchen
Oberbürgermeister Aumann: „Kinder sollen nicht abhängig vom Status ihrer Eltern sein: Jeder hat eine faire Chance auf ein gutes Leben verdient“. Zurzeit seien rund 1360 Schülerinnen und Schüler an den Neunkircher Grundschulen gemeldet. „Die Zahlen zeigen uns: Wir werden eine weitere dreizügige Grundschule brauchen“. Die Standortsuche laufe. Zudem werden zwei weitere Kindertagesstätten mit rund 100 Plätzen entstehen.

OB Aumann: Fühle mich als Anwalt der Neunkircherinnen und Neunkircher
Zahlreiche Themen fielen zwar nicht in kommunale Zuständigkeit, dennoch wären viele Neunkircherinnen und Neunkircher davon tangiert. Hierbei sei an die Themen Sicherheit, ÖPNV und Krankenhausversorgung zu denken. „Ich fühle mich hier als Anwalt der Neunkircher Interessen“, sagte Jörg Aumann. Die Landesregierung müsse bei Investitionen auch Neunkirchen im Blick haben. Die Stadt müsse etwa Krankenhausstandort bleiben.

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red.zbs / mp