Interview mit der Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar

Cornelia Hoffmann-Bethscheider im Interview.  Interview mit der Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar

Frau Hoffmann-Bethscheider, ist in den jetzigen Zeiten der um sich greifenden Coronakrise die Bargeldversorgung durch die sechs saarländischen Sparkassen sicher?
Hoffmann-Bethscheider: Ein klares Ja. Die Versorgung mit Bargeld ist gesichert. Es braucht sich darum niemand Sorgen zu machen. Die Sparkassen im Land sind vorbereitet. Die Bundesbank hat die Versorgung zugesichert. Auch an geschlossen Standorten können die Geldautomaten sowie die übrige SB-Technologie, wie beispielsweise Überweisungsterminal und Kontoauszugsdrucker, weiterhin uneingeschränkt genutzt werden.
Dennoch gibt es vereinzelt Fälle im Land, dass Menschen Bargeld in größeren Mengen abheben. Ist das unsinnige Geld-Hamsterei oder gute Vorsorge?
Hoffmann-Bethscheider: Es gibt keinen Grund, unnötig Bargeld zu Hause zu horten, unter das Kopfkissen zu packen. Hinzu kommt der Sicherheitsaspekt: Bargeld ist bei den saarländischen Sparkassen sicher aufgehoben.
In der Coronakrise soll der direkte Kontakt zwischen Menschen vermieden werden. Was ist mit Geldscheinen, die durch viele Hände gehen, können dadurch Viren übertragen werden?
Hoffmann-Bethscheider: Es gibt keine Indikatoren, dass Bargeld zu Ansteckungen führt. Wer sich aber dennoch unsicher fühlt, dem stehen andere Möglichkeiten der Bezahlung zur Verfügung. Kontaktlose Kartenzahlungen sind beispielsweise bis 25 Euro ohne PIN-Eingabe am Terminal möglich. Mobile Zahlungen können mit Hilfe des Fingerabdrucks beziehungsweise der Face ID am eigenen Smartphone vorgenommen werden.
Die Bundesregierung hat ein riesiges Kredit- sowie ein Liquiditätsprogramm für in Not geratene Unternehmen angekündigt. Was werden die Sparkassen dabei tun?
Hoffmann-Bethscheider: Die Sparkassen kennen die Betriebe und Selbstständigen vor Ort sehr gut. Mit vielen führen wir schon sehr lange vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen. Wir werden unseren Kunden sicher zur Seite stehen und sie bei der Beantragung öffentlicher Förder- und Hilfsmittel unterstützen. Diese müssen von politischer Seite aber auch schnell, unkompliziert und vor allem unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden, damit das Geld schnell dort hin kommt, wo es dringend benötigt wird.

Helfen den unverschuldet in Not geratenen Unternehmen, Gastronomen, Hoteliers, Handwerkern denn überhaupt staatliche Kredite weiter?
Hoffmann-Bethscheider: Viele dieser Unternehmen, die meist über keine oder nur wenige Rücklagen verfügen, ist mit Krediten, die sie ja schließlich zurückzahlen müssen, nicht geholfen. Wir halten es für dringend geboten, dass Bund und Land, wie ja bereits angekündigt, Pakete zur Soforthilfe dieser kleinen Unternehmer kurzfristig zur Verfügung stellen. Wichtig ist, dass es sich um finanzielle Hilfen handelt, die anders als Kredite nicht zurückgezahlt werden müssen.

text.Sparkassenverband Saar
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red.zbs / mp