Großer Wasserrohrbruch

Feuerwehr bei Wassernotstand in Blieskasteler Ortsteilen im Einsatz  Feuerwehr bei Wassernotstand in Blieskasteler Ortsteilen im Einsatz

Stadtgebiet Blieskastel. Durch einen Rohrbruch in bisher noch nicht erlebtem Ausmaß auf der Hauptleitungsstrecke im Bereich Erfweiler-Ehlingen fiel am Donnerstag, den 02.08.2018, ab ca. 2.00 Uhr bis teilweise bis Freitag, den 03.08.2018, die Wasserversorgung für viele Stadt- und Gemeindeteile von Blieskastel, Gersheim und Mandelbachtal zunächst vollständig aus.
Nach Lokalisierung der Schadensstelle mussten sehr aufwändige Erdarbeiten vorgenommen werden, um das Ausmaß der Störung zu erkennen. Die Reparatur der Leitung war wegen dem hohen Querschnitt sehr aufwendig und konnte erst heute Nacht beendet werden. Danach wurde mit der Befüllung der Leitung, auch in Richtung Saarbrücken, begonnen. Erste Erfolge sind seit heute Morgen zu verzeichnen. Die Hochbehälter werden zurzeit gefüllt und die Wasserversorger beginnen mit den Spülvorgängen und Entlüftungen. Es kann davon ausgegangen werden, dass gegen Freitagmittag, den 03.08.2018, fast alle Leitungen wieder mit Trinkwasser gefüllt sind. Lediglich in den Hochzonen wie z.B. in Gersheim und Reinheim könne die Druckerhöhungsanlagen etwas später erst zugeschaltet werden. Alle anderen Versorgungsgebiete konnten durch Notmaßnahmen mit Wasser versorgt werden oder waren nur kurz unterbrochen.
Als sich abzeichnete, dass die Reparaturarbeiten länger andauern würden, wurden die Stadtwerke Bliestal und die Stadtverwaltung Blieskastel aktiv.
Dramatischer war die Lage in den Ortsteilen Ballweiler und Wecklingen. Diese beiden Ortschaften waren ganz von der Wasserversorgung abgeschnitten, da sich zunehmend abzeichnete und klar war, dass es keine kurzfristige Reparaturlösungen für das Trinkwasserproblem geben würde. Durch die Stadtverwaltung wurde umgehend die Feuerwehr der Stadt Blieskastel, hier insbesondere die Löschbezirke Ballweiler-Wecklingen, Blieskastel-Mitte, Niederwürzbach und Webenheim alarmiert.
Als erstes wurden die Bürgerinnen und Bürger aus Ballweiler und Wecklingen über Lautsprecherdurchsagen über das Ausmaß des Schadens und die Lage informiert, was bis dahin nur über Rundfunk und Internet erfolgt war. Danach wurde Brauchwasser aus den Feuerwehrlöschtanks an die Bürgerinnen und Bürger verteilt, damit Toilettenspülungen und andere Bereiche wieder funktionierten. Auch wurden wiederholt verunsicherte und beunruhigte Bürgerinnen und Bürger angetroffen, so dass der Betreuungsaspekt ebenfalls von großer Bedeutung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr war.
Die Nachricht am frühen Abend, dass die Wasserversorgung auch über Nacht nicht wiederhergestellt werden kann, führte zu einer neuen Lagebewertung der Einsatzleitung, bestehend aus Feuerwehr und Stadtverwaltung, und weiteren Maßnahmen der Feuerwehr vor Ort. Daraufhin wurden die betroffenen Bürgerinnen und Bürger erneut informiert sowie weiterhin Wasser verteilt. Durch die Stadtverwaltung wurde kostenlose Wasch- und Duschmöglichkeiten in der Würzbachhalle in Niederwürzbach für den Donnerstagabend und Freitagmorgen angeboten. Weitere einsatztaktische Maßnahmen liefen bis in die späte Nacht hinein.
Reichlich genutzt wurden die beiden Dorfbrunnen in Ballweiler und Wecklingen, wo Bewohner dieser Stadtteile mit allen verfügbaren Behältnissen frisches Wasser abfüllen konnten und somit auch durch Selbsthilfe viel getan wurde, die Notlage zu lindern, die durch die extrem hohen Temperaturen natürlich ein ganz besondere Qualität hatte.
Ortsvorsteher Stefan Noll, der ebenfalls ständig in den Einsatz vor Ort eingebunden war, bedankte sich am späten Abend bei der Einsatzleitung sowie seinen Kameraden der Feuerwehr und stellte dabei auch positiv heraus, dass die Dorfbrunnen heute unfreiwillig einen Treffpunkt und Ort der Kommunikation von Bürgerinnen und Bürgern wurden, wie es früher wohl üblich war und, dass, auch Dank der engagierten Hilfe durch viele freiwillige Helfer, mehrheitlich die Bürgerinnen und Bürger besonnen reagierten. Ein großes Dankeschön an die Feuerwehr mit den vier eingesetzten Löschbezirken und an die Stadtwerke Bliestal kam auch von der Beigeordneten Brigitte Adamek-Rinderle, die die Bürgermeisterin bin Donnerstag urlaubsmäßig vertreten hatte und von der Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener. „Es wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit die Reparatur schnellstmöglich durchgeführt werden konnte, schneller war einfach nicht möglich“, erläuterte die Stadtspitze zusammen mit den Stadtwerken Bliestal.
Die Löschbezirke Ballweiler-Wecklingen, Blieskastel-Mitte, Niederwürzbach und Webenheim waren mit 35 Einsatzkräften, fünf Feuerwehrfahrzeugen über 6 Stunden unterwegs. Versorgt werden mussten auch mehrere Tiere auf den Bauernhöfen.

Trinkwasser aus Wasserwerken nicht belastet – Betrifft Leitungssystem
Leitungssysteme, welche längere Zeit nicht mit Wasser gefüllt waren, neigen zur Verkeimung. Deshalb empfiehlt das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises in den oben aufgeführten Ortsteilen, welche keine Wasserversorgung über längere Zeit hatten, das Trinkwasser vorsorglich in den nächsten drei Tagen abzukochen.
Die Wasserwerke Bliestal GmbH weist allerdings darauf hin, dass das Trinkwasser aus ihren Wasserwerken nicht belastet ist.
Wie die Bürgermeisterin der Stadt Blieskastel Annelie Faber-Wegener heute Vormittag nach ihrem Urlaub zusätzlich mitteilte, werde für zukünftige Szenarien der Trinkwasserversorgung ebenfalls einen Notfallplan erstellt werden. „Wir haben viele Krisenpläne, für Hochwasser, Starkregen, Stromausfälle in der Wasserversorgung um nur einige zu nennen, aber für einen „Blackout bei der Hauptwasserleitung“ gab es nichts, da dies immer als nicht möglich galt. Hier bessern wir als Stadtverwaltung umgehend nach“, so die Bürgermeisterin abschließend.
„Für zukünftige Szenarien und Krisenstäbe werden die Betreiber der Hauptwasserleitung, die Stadtwerke Saarbrücken und die Wasserwerke Bliestal sowie die für die betroffene Bevölkerung zuständige Stadtverwaltung Blieskastel mit den Stadtwerken Bliestal die Störung umfangreich aufarbeiten“, erklärte die Blieskasteler Bürgermeisterin, damit für die Zukunft noch schneller gehandelt werden kann.

Text:Stadt Blieskastel, Fachgebiet 3.2 Brand- und Zivilschutz.
Fotos.Madita Noll / Einsatzdokumentation Feuerwehr Stadt Blieskastel
Fotos.Lars Germann / Einsatzdokumentation Feuerwehr Stadt Blieskastel
red.zbs