Feuerwehr Neunkirchen bei Unwetter im Dauereinsatz

150 Feuerwehrleute rücken zu 30 Einsätzen aus Feuerwehr Neunkirchen bei Unwetter im Dauereinsatz - 150 Feuerwehrleute rücken zu 30 Einsätzen aus

Von Christopher Benkert / Feuerwehr Neunkirchen

Neunkirchen. Ausgelöst durch den anhaltenden und ergiebigen Starkregen der letzten beiden Tage musste die freiwillige Feuerwehr Neunkirchen am Dienstagnachmittag, 9. Februar zu rund 30 wetterbedingten Einsätzen im gesamten Stadtgebiet ausrücken.

Knapp 150 freiwillige Feuerwehrmänner und -frauen der Neunkircher Wehr besetzten bis in die Abendstunden die acht Feuerwehrgerätehäuser in der Kreisstadt und rückten zu den Einsätzen aus.

Der erste Unwetteralarm für die Feuerwehr Neunkirchen lief am Dienstag gegen 14:40 Uhr ein: Ein Keller im Stadtteil Hangard stand unter Wasser. Dieser Einsatz stellte den Auftakt zu weit mehr als zwei Dutzend Alarmen für die Feuerwehr Neunkirchen dar. In der ganzen Stadt, vor allem in den an Blies und Oster gelegenen Stadtteilen Innenstadt, Wiebelskirchen und Hangard, kam es zu zahlreichen, durch das regnerische und stürmische Wetter ausgelösten, Einsätzen. Zahlreiche Keller wurden von den Wassermassen überflutet, stellenweise standen Straßen unter Wasser und wurden durch aus den Wäldern herausgespülten Erdmassen verunreinigt.

Gegen 16 Uhr wurde zunächst der im Löschbezirk Wellesweiler stationierte Einsatzleitwagen in Alarmbereitschaft versetzt und an der Feuerwache in der Neunkircher Friedenstraße als Kommandoposten aufgebaut. Wenig später wurden auch die letzten noch nicht im Einsatz befindlichen Löschbezirke der Feuerwehr Neunkirchen vorsorglich in Einsatzbereitschaft besetzt. Alle Feuerwehreinsätze im Stadtgebiet wurden von diesem Punkt an von der Leitstelle direkt an den Einsatzleitwagen weitergegeben und von diesem aus dann an die verschiedenen Löschbezirke mit ihren Einsatzfahrzeugen delegiert. Vom Einsatzleitwagen aus hatte der Neunkircher Wehrführer Franz-Josef Kuhn die Lage in der Stadt ständig im Blick. Zeitweise stieß auch Bürgermeister Jörg Aumann zu den Feuerwehrmännern im Einsatzleitwagen um sich ein Bild von der Situation in Neunkirchen zu machen.

In Wiebelskirchen und Hangard musste die Feuerwehr zahlreiche Keller auspumpen. In einem Wohnhaus Im Schachen in Hangard galt es sogar mehrere Heizöltanks zu sichern, welche von den Wassermassen aus der Oster aufzutreiben und umzustürzen drohten. An anderer Stelle in Hangard drohte Stunden zuvor das Wasser der stark angeschwollenen Süßbach, einem Zufluss der Oster, mehrere Wohnhäuser zu überfluten. Der Feuerwehr gelang es hier durch den gezielten Einsatz von Pumpen und das Anlegen eines kleinen Sandsackwalls das Hochwasser zurückzudrängen. Zu ganz anderen Problemen führten die Unmengen von Regenwasser auf dem Rombachaufstieg L287 zwischen Wiebelskirchen und Wellesweiler sowie in Wellesweiler im Maikesselkopf und der Rombachstraße. Hier floss das Wasser aus den angrenzenden Wäldern in Massen über die Straßen und spülte Erde, Schotter und Unterholz auf die Fahrbahn. Durch Wasser und Dreck wurden die Straßen fast unpassierbar, die Straßenabläufe verstopften derart das das Wasser auf den Fahrbahnen teilweise stehen blieb. Am Rombachaufstieg und in der nahen Rombachstraße mussten die Löschbezirke Wiebelskirchen, Furpach sowie Ludwigsthal die Gefahrenstellen absichern und mit der Unterstützung durch den Zentralen Betriebshof Neunkirchen und den Landesbetrieb für Straßenbau reinigen. Im Maikesselkopf musste die Feuerwehr mit Hilfe des THW Ortsverbandes Spiesen-Elversberg sogar einen Sandsackwall bauen, um die ungebremst einen Waldweg hinabschießenden Wassermassen in einen großen Regenwasserablauf neben der Straße abzuleiten. So wie auf dem Rombachaufstieg und in der Rombachstraße wurden auch zahlreiche weitere Straßen in der Stadt überflutet. Abhilfe schaffen konnte die Feuerwehr in allen Fällen durch das Öffnen der Gullys.

Nachdem sich die Lage mit dem aussetzenden Regen in der Stadt mehr und mehr entspannte konnten zwischen 19 und 20 Uhr in den sieben Neunkircher Löschbezirken die Einsatzbereitschaft wieder aufgelöst werden. Ohne den beständigen Regen wurden nicht nur die Feuerwehreinsätze weniger, auch die bedrohlich angestiegenen Pegel der Blies und ihres Zuflusses Oster stabilisierten sich in der Nacht wieder. Dennoch erreichte die Blies in Neunkirchen beispielsweise einen Pegel von fast 3,5 m. In der Spitze befanden sich am Dienstag über 150 Feuerwehrangehörige aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt, Hangard, Münchwies, Wiebelskirchen, Wellesweiler, Furpach und Ludwigsthal im Einsatz. Sie besetzten für fast vier Stunden ihre Gerätehäuser und arbeiteten über 30 Einsätze im Stadtgebiet ab.

Dies ist eine redaktionelle unbearbeitete Pressemitteilung der Feuerwehr Neunkirchen.