Bund Saarbrücken fordert

Keine Silvesterböllerei mehr in Saarbrücken Bund Saarbrücken fordert

Seit Jahrzehnten ist es eine Tradition, das neue Jahr mit einem großen, bunten und vor allem lauten Feuerwerk zu begrüßen. Lärm und Feuerwerk gehörte zwar schon immer zu Silvester, ist aber inzwischen zu einem zunehmend großen Problem für Menschen, Tiere und Umwelt geworden.
Dies gilt insbesondere die Landeshauptstadt Saarbrücken, die teilweise durch gesundheitsgefährdende Lärmbelastungen und einen massiven Verkehr vorbelastet ist und das auch nachts.
In der Silvesternacht kommen nun massive Umwelt- und Gesundheitsbelastungen hinzu, vor allem durch das zünden kompletter automatischer Böller- und Feuerwerks-Batterien von bis zu mehreren hundert Einzelschüssen. Der BUND Saarbrücken fordert hier von der Stadt eine zukunftsfähige Lösung, denn ein „weiter so“ kann es nicht geben, zumal etliche Städte in Deutschland bereits entsprechende Verordnungen zumindest für die Innenstädte in den letzten Wochen beschlossen haben.
„Nicht nur Großstädte haben bereits auf die zunehmenden Belastungen durch Lärm und Rauch reagiert, sondern auch kleinere Städte wie Mayen in der Vordereifel, wo in diesen Tagen ein Feuerwerks- und Böllerverbot an Silvester und Neujahr für die Innenstadt erlassen wurde. Verstöße werden dort als Ordnungswidrigkeit ab sofort mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet“, so Ronald Maltha, Sprecher des BUND Saarbrücken.

Die Gründe sind auch in Saarbrücken vielfältig:
Viele Tiere verfügen über ein wesentlich empfindlicheres Gehör als der Mensch und sind daher vom Anstieg des Neujahrslärms besonders betroffen. Dutzende starke Detonationen können ihren Orientierungssinn beeinträchtigen oder sogar Schockzustände auslösen, wie zum Beispiel bei Katzen und Hunden.
Auch wird die Umwelt in Saarbrücken zu Silvester zusätzlich immens belastet: zum einen durch den zurückbleibenden Müll und zum anderen wegen des Rauchs und Feinstaubs.
An keinem Tag im Jahr ist die Feinstaubbelastung in Saarbrücken höher als zu Silvester. Zum Jahreswechsel 2018/2019 wurden in einigen Bereichen Saarbrückens bis zum 10-fachen des Normalwertes gemessen.
Der Feuerwerksrauch enthält meist gesundheitsschädigende Stoffe wie Schwermetalle, die Atemwegserkrankungen und sogar Krebs auslösen können.
Der zurückbleibende Müll auf den Straßen und Plätzen kostet die Stadt Saarbrücken nicht nur über Tage Extra-Reinigungsarbeiten, sondern enthält neben Papier, Pappe und Kunststoff auch diverse Chemikalien, die mit dem Schmelz- oder Regenwasser in die Kanalisation gespült werden und Boden und Grundwasser verschmutzen. Viele giftige Feuerwerksreste landen nach ihrem Abfeuern auch direkt in der Saar.
Auch bei Wunderkerzen und Bleigiessen werden toxische Stoffe frei, die gesundheitsschädigende Wirkungen haben.
Rund die Hälfte der hierzulande verschossenen Feuerwerkskörper wird aus China importiert, wo Menschen in vielen Fabriken unter schlechten gesundheitlichen und sozialen Bedingungen arbeiten müssen. Der lange Transportweg sorgt zudem für einen großen ökologischen Fußabdruck, der vermeidbar wäre.
Der BUND empfiehlt deshalb: Verzichten Sie bewusst auf Böller, Feuerwerk, Wunderkerzen und auch auf Bleigießen. Das schützt Ihre eigene und die Gesundheit anderer sowie die Umwelt – und spart dazu auch noch viel Geld. Ihnen selbst und Ihrer Kommune.

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red.zbs