Landesregierung würdigt besondere Verdienste um pflegebedürftige Menschen im Saarland

Sozialstaatssekretär Stephan Kolling zeichnet Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Neunkirchen und Saarpfalz-Kreis mit der Pflegemedaille des Saarlandes aus Saarland. Bürger in Neunkirchen mit der Pflegemedaille verliehen

Nele Scharfenberg / Saarl. Ministerium

Landkreis Neunkirchen. „Pflegende Angehörige leisten den Hauptteil der Pflege in Familien und erfüllen anspruchsvolle und wichtige Aufgaben, deren Stellenwert in Anbetracht der demografischen Entwicklung weiter wachsen wird“, erklärt Stephan Kolling, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

Mit der „Pflegemedaille des Saarlandes“ würdigt die Landesregierung das ehrenamtlich geleistete Pflegeengagement. Am 21. Januar haben acht Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Neunkirchen die Pflegemedaille als Dank und Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit in der Pflege und Betreuung erhalten.

Maria Basler aus Münchwies wurde für die Pflege ihres Mannes Walter Basler sowie die Betreuung ihrer Nachbarn geehrt. Seit 2005 pflegt sie nun ihre Schwägerin Thekla und ist Ansprechpartnerin in allen Belangen für ihre Nachbarschaft.

Ebenfalls erhielt Monika Boeckmann aus Spiesen-Elversberg die Pflegemedaille des Saarlandes. Seit 1996 pflegt die 47-Jährige ihren mehrfach schwerstbehinderten Sohn Marcel. Dieser leidet an Lissencephalie, einer Gehirnfehlbildung, durch die die Lebenserwartung der Kinder in der Regel bei zwei bis sieben Jahren liegt. Nicht zuletzt aufgrund der intensiven und liebevollen Betreuung seiner Mutter ist Marcel mit 19 Jahren Deutschlands ältester Lissencephaliepatient.

Für die Pflege seines Vaters Eduard hat Ralf Conrad, 51, aus Neunkirchen die Auszeichnung erhalten. Dabei wurde er bis zu dessen Tod von der Mutter unterstützt. Gertrud Conrad erkrankte 2010 an Demenz und benötigt nun selbst eine intensive Pflege durch ihren Sohn. Ralf Conrad besucht Pflegekurse des DRK, um die Pflege der Mutter bestmöglich zu gestalten.

Helga Evert aus Neunkirchen wurde ebenfalls mit der Pflegemedaille bedacht. Von 1996 bis 2015 pflegte die 67-Jährige ihre beiden Eltern rund um die Uhr.

Auch die Eltern Rosemarie und Stefan Gauditz, 47 und 53 Jahre alt, aus Spiesen-Elversberg erhielten die Auszeichnung der Landesregierung. Seit 1996 betreuen beide gemeinsam ihren behinderten Sohn Jonas. Dieser wurde bereits in der 26. Schwangerschaftswoche geboren und ist seitdem, aufgrund einer frühkindlichen Hirnschädigung, schwer behindert. Er ist auf dauerhafte Pflege und Betreuung angewiesen, die seine Eltern Tag für Tag umfassend und fürsorglich für ihn leisten.

Für die intensive Pflege seiner Ehefrau Christa erhielt Oskar Walfried Kuhn aus Schiffweiler-Heiligenwald die Pflegemedaille. Nach zwei Schlaganfällen ist diese bereits seit fünf Jahren auf die Hilfe ihres Mannes angewiesen, der durch die Betreuung seiner Schwiegereltern in den 80er Jahren bereits Pflegeerfahrung sammelte und nun für seine Frau da ist.

Manuela Tunkel-Staudt aus Kohlhof wurde für die Pflege ihrer Tochter geehrt. Die 46-Jährige betreut ihre Tochter seit diese 1999 im Alter von sieben Jahren auf dem Gehweg angefahren wurde und seitdem schwerstbehindert ist. Trotz fünf weiterer Kinder ist Manuela Tunkel-Staudt stets für ihre Tochter da.

„Alle Vorgeschlagenen haben sich nicht nur um ihre Angehörigen verdient gemacht, alle haben ein wichtiges Signal gesetzt, indem sie familiäre Pflege sicherstellen und pflegebedürftigen Menschen den bevorzugten Verbleib in der vertrauten Umgebung ermöglichen. Pflege und Betreuung sind nicht zuletzt eine Herzenssache“, betonte Staatssekretär Stephan Kolling. „Pflege zuhause ist ohne die Bereitschaft und den Einsatz pflegender Angehörigen nicht möglich. Ehrenamtliche Pflegepersonen ergänzen die Arbeit der professionellen Pflegekräfte in ambulanten Pflegediensten und ermöglichen vor allem den Verbleib pflegebedürftiger Menschen in ihrer vertrauten, häuslichen Umgebung, wodurch ein Wechsel in ein Heim verzögert bzw. vermieden werden kann.“

Hintergrund Pflegemedaille: Rund 20.000 pflegebedürftige Menschen werden im Saarland zu Hause betreut. Diese verantwortungsvolle Aufgabe, die Angehörige mit viel Liebe und Fürsorge oftmals rund um die Uhr ausüben, verdient gesamtgesellschaftliche Anerkennung ebenso wie Unterstützung beispielsweise dadurch, dass pflegende Angehörige ihre Arbeitszeiten auf die Erfordernisse der Pflege abstimmen können. Hierzu bietet das Gesetz zur Familienpflegezeit die Grundlage. Genauso wichtig ist allerdings, dass in der Berufswelt die in Familien geleistete Pflege von Angehörigen in gleicher Weise anerkannt wird wie die Erziehung von Kindern. Um das Augenmerk noch stärker auf den Einsatz pflegender Angehöriger zu lenken, zeichnet die Landesregierung herausragendes, ehrenamtliches Engagement mit der Pflegemedaille aus. Es werden Personen ausgezeichnet, die ihren Wohnsitz im Saarland haben und die einen pflegebedürftigen, kranken oder behinderten Menschen im häuslichen Bereich unentgeltlich über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren gepflegt und betreut haben.
Vorschlagsberechtigt sind Kirchen und Religionsgemeinschaften, Verbände der freien Wohlfahrtspflege, (Ober-)Bürgermeister und Ortsvorsteher, die privaten Verbände der Alten- und Behindertenhilfe, der Landesseniorenbeirat, der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Selbsthilfegruppen, die Gemeinden und Kreise und jede natürliche Person. Die Ausschreibung erfolgte im Zeitraum von März bis September 2015.
Saarpfalz-Kreis. „Pflegende Angehörige leisten den Hauptteil der Pflege in Familien und erfüllen anspruchsvolle und wichtige Aufgaben, deren Stellenwert in Anbetracht der demografischen Entwicklung weiter wachsen wird“, erklärt Stephan Kolling, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. Mit der „Pflegemedaille des Saarlandes“ würdigt die Landesregierung das ehrenamtlich geleistete Pflegeengagement. Am 21. Januar haben vier Bürgerinnen und Bürger aus dem Saapfalz-Kreis die Pflegemedaille als Dank und Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit in der Pflege und Betreuung erhalten.

Die 64-jährige Helga Neuschwander aus Kirkel wurde für die jahrelange Pflege gleich mehrerer Menschen geehrt. Seit 1985 wurde sie immer wieder mit der Pflege von Angehörigen betraut und zeigt dadurch ein besonderes Pflegeengagement.

Ebenfalls erhielt Erika Oster aus St. Ingbert die Pflegemedaille des Saarlandes. Seit 1987 pflegt sie ihren Mann Alois, der seit einem nichtverschuldeten Autounfall querschnittsgelähmt ist und das Sprechen und Greifen mit Hilfe seiner Frau wieder neu erlernen musste. Zusammen verkauften die Eheleute ihr Haus und bauten ein neues, barrierefreies Zuhause.

Für die Pflege mehrerer Angehöriger hat Mariette Schwarz, 66, aus Rohrbach die Auszeichnung erhalten. Seit dem Jahr 2005 war ihre Mutter gehbehindert, litt zunehmend unter Sehschwäche und Demenz. Sie benötigte, bis zu ihrem Tod 2010, rund um die Uhr die Hilfe der Tochter. Von 2013 bis 2014 kümmerte sich Mariette Schwarz dann um Vater und Ehemann, die beide im gleichen Jahr an Krebs erkrankt waren und die Krankheit, trotz der liebevollen Betreuung, nicht besiegen konnten.

Ein weiterer Auszeichnungsträger ist Horst Eckerle aus Bexbach. Seit 2002 pflegt der 86-Jährige seine Ehefrau Gisela, 85, die damals erblindet ist. Seit 2006 sitzt Gisela Eckerle nach einer Hüft-OP und einem Oberschenkelhalsbruch im Rollstuhl und ist an Demenz erkrankt. Trotz des eigenen Alters schafft der Bexbacher es, seine Frau täglich in der gewohnten, häuslichen Umgebung zu versorgen.

„Alle Vorgeschlagenen haben sich nicht nur um ihre Angehörigen verdient gemacht, alle haben ein wichtiges Signal gesetzt, indem sie familiäre Pflege sicherstellen und pflegebedürftigen Menschen den bevorzugten Verbleib in der vertrauten Umgebung ermöglichen. Pflege und Betreuung sind nicht zuletzt eine Herzenssache“, betonte Staatssekretär Stephan Kolling. „Pflege zuhause ist ohne die Bereitschaft und den Einsatz pflegender Angehörigen nicht möglich. Ehrenamtliche Pflegepersonen ergänzen die Arbeit der professionellen Pflegekräfte in ambulanten Pflegediensten und ermöglichen vor allem den Verbleib pflegebedürftiger Menschen in ihrer vertrauten, häuslichen Umgebung, wodurch ein Wechsel in ein Heim verzögert bzw. vermieden werden kann.“

fotos.zbs.blp.

Dies ist eine redaktionelle unbearbeitete Pressemitteilung des  Saarl. Ministerium.