Landespolizeipräsidium zieht ernüchternde Bilanz der Zweiradkontrollen im Jahr 2015

Saarbrücken. Bei jeder zweiten Kontrolle Fahrer oder Maschine beanstandet. Landespolizeipräsidium zieht ernüchternde Bilanz der Zweiradkontrollen im Jahr 2015

Von LPP Saarland

Seit April dieses Jahres kontrollierten die Beamten der Zentralen Verkehrspolizeilichen Dienste im gesamten Saarland in 22 Sondereinsätzen insgesamt 751 motorisierte Zweiradfahrer, von Mofas bis hin zu den schweren Maschinen.

Sie suchten dafür hauptsächlich Strecken aus, auf denen es häufig zu Unfällen kam oder die bei den Bikern wegen ihrer geographischen Lage und der Straßenführung sehr beliebt sind.

Rund die Hälfte (99) der 189 festgestellten Straftaten entfiel dabei auf das Fahren ohne Fahrerlaubnis oder die Duldung des Fahren ohne Fahrerlaubnis durch den Fahrzeughalter. Meist erforderten technische Manipulationen der Maschine eine höhere Fahrerlaubnisklasse.
Auch wegen Fahren unter Alkohol- (10) oder Drogeneinfluss (20), ohne Versicherungsschutz (18), wegen Urkundenfälschung (11), Verstößen gegen Betäubungsmittels- oder das Waffengesetz leiteten die kontrollierenden Beamten Ermittlungsverfahren ein. Dabei behielten die Beamten 14 Führerscheine gleich vor Ort ein; weiteren acht Fahrern droht ebenso die Entziehung der Fahrerlaubnis.
In fünf Fällen lagen Verstöße gegen die 0,5 – Promille – Grenze vor. Hier erwartet die Betroffenen neben einem Bußgeld zwischen 500 und 1.500 Euro auch ein Fahrverbot zwischen einem und drei Monaten.

118 Fahrer waren zu schnell unterwegs; ihnen drohen Verwarnungs- oder Bußgelder. Wie teuer das werden kann erlebte ein 32-Jähriger, der am Michelbacher Berg bei Schmelz mit 175 statt erlaubten 70 Stundenkilometern fuhr: 630 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot sind das Ergebnis.

Der Großteil der restlichen (von insgesamt 193) Ordnungswidrigkeiten lag im Bereich von technischen Veränderungen am Zweirad, was oftmals zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führte. In 56 Fällen wurden Kleinkrafträder sichergestellt, damit ein Gutachter über die Verkehrssicherheit der Zweiräder urteilen kann.

Die motorisierten Zweiradfahrer gehören zu den Hauptrisikogruppen des öffentlichen Straßenverkehrs. Die aktuellen Unfallzahlen belegen dies: Obwohl die Zweiradsaison noch lange nicht zu Ende ist, mussten in diesem Jahr bereits sieben Motorradfahrer (davon eine Sozia) ihr Leben im Straßenverkehr lassen. Im Jahre 2014 waren dies noch insgesamt fünf.

Die saarländische Polizei wird deshalb bis zum Saisonende die Kontrollen der motorisierten Zweiräder fortsetzen.

Dies ist eine redaktionell unbearbeitete Pressemitteilung der Landespolizei Saarbrücken.