Fehlende Kapazitäten im Labor

Patienten warten auf Testergebnisse. Fehlende Kapazitäten im Labor

Saarbrücken/Dillingen. Uns hat eine Nachricht von drei Patienten erreicht, die uns schilderten, dass sie von ihrem Hausarzt eine Überweisung für einen Test auf COVID-19 erhalten haben und vergangenen Mittwoch, 18.März in Dillingen in der Sporthalle getestet wurden. Angela D. befand sich in dem Risikogebiet Grand Est und leidet an Symptomen. Sie wartet seit einer Woche auf Ihr Ergebnis. Ihr wurde bei der Teststation gesagt dass Ihr das Testergebnis in 2-3 Tagen mitgeteilt wird. Bei einer heutigen Anfrage bei Ihrem zuständigen Hausarzt konnte dieser Ihr noch keine Ergebnisse übermitteln, da dem Hausarzt noch keine Ergebnisse vorliegen. Als Frau D. bei der Corona-Hotline anrief, wurde sie vertröstet, sie solle noch ein paar Tage abwarten. Wenn die Symptome sich deutlich verschlechtern sollten, so solle sie sich einen Termin im Krankenhaus holen. Die zweite Patientin schilderte uns ebenfalls das sie in einem Risikogebiet war, an Symptomen leidet und auch zur Risikogruppe gehöre und ebenfalls seit einer Woche auf Ihre Ergebnisse wartet. Ihre Tochter darf erst wieder arbeiten gehen, wenn das Ergebnis Ihrer Mutter schriftlich vorliegt. Holger W. wurde ebenfalls in Dillingen bei der Corona-Teststation getestet und wartet ebenfalls seit einer Woche auf sein Ergebnis. Bei dem Nachfragen bei seinem zuständigen Hausarzt erfuhr er, das die Proben im Labor zwar schon registriert sind, jedoch noch nicht ausgewertet werden kann.
Wir haben hierzu die Pressestelle der Kassenärztlichen Vereinigung im Saarland angefragt und hierzu um Stellung gebeten.
Dr. Gunter Hauptmann von der KV Saarland teilte uns mit, dass die Labore überall in der Republik im Rückstand mit der Bearbeitung der Proben (teils 6-8 Tage) wären, solange müssten die Menschen in freiwilliger Quarantäne bleiben, also so, wie wenn sie positiv getestet worden wären.
Die Labore schaffen laut KV Saarland auch schon in Nachtschicht. 1 Probendurchgang dauere im Labor über 4 Stunden, und ermögliche 120 Proben in der Zeit. Circa 400-600 Proben schaffe das Labor pro 24 Stunden. Die Proben können auch nicht an andere Labore weitergeleitet werden, weil auch diese keine freien Valenzen haben.
Laut Herrn Dr. Hauptmann habe das Labor eine „Supermaschine angeschafft, die 1500 Proben in einem Durchgang schafft. Dieses Gerät wird voraussichtlich in der nächsten Woche erwartet und wird dann sofort in Betrieb genommen. Dann würden die Labore entlastet werden. Die Labore bekämen nicht nur Proben von den Entnahmestellen der KV Saarland, sondern auch von Krankenhäusern und anderen „Einsendern“.
Dr. Gunter Hauptmann „Deshalb nochmal mein Appell: Es soll nur dann getestet werden, wenn das wirklich nötig ist. Das entscheidet der Arzt nach eindeutigen Regeln des Robert-Koch-Institutes (Dort auch nachzulesen, oder auf unserer Internetseite (www.kvsaarland.de), damit auch die „richtigen“ getestet werden können und schnell isoliert werden können. Testungen auf alleine Wunsch oder Anordnung des Arbeitgebers blockieren zum jetzigen Zeitpunkt das System.“
Eine positive Nachricht konnte Dr. Hauptmann aber auch noch erwähnen. Von den geschätzten 4000 Proben von den Entnahmestellen der Kassenärztlichen Vereinigung Saar waren hiervon 92 Prozent Gott sei Dank negativ und 8% positiv. Eine Negative Testung heißt auch nicht, dass der Test nicht doch noch einige Tage später positiv werden könnte.

text.zbs eigene Recherchen.
Foto.zbs / blp
red.zbs / blp