Saarländische Fastnacht wird Immaterielles Kulturerbe

Fabienne Wolfanger, die Vizepräsidentin des Verbands der saarländischen Karnevalsvereine (VSK) freut sich über die Aufnahme. „Wir haben im Verband sehr lange an unserer Bewerbung gearbeitet. Und dabei habe ich ganz bewusst das Gespräch gesucht mit Angehörigen verschiedener Generationen, um ein genaues Bild von der Geschichte und der Gegenwart unserer Arbeit zeichnen zu können. Außerdem haben wir lebhaft diskutiert, wie wir uns für die Zukunft möglichst gut aufstellen – zum Beispiel mit einer systematischen Nachwuchsförderung oder mit nachhaltigeren Formen des Feierns“.

Die Gewinnung von Nachwuchs ist bei der Bergmusik e.V. etwas schwieriger: Durch das Ende des Bergbaus im Jahr 2012 müssen die Leiter der Bergkappelle und des Saarknappenchors kreativ mit der Frage umgehen, wie sie das Interesse der jungen Generation wachhalten und sie für die Pflege der langen und bedeutenden bergmusikalischen Tradition im Saarland begeistern. Im Moment gelingt das noch gut, zum Beispiel durch attraktive Konzertreisen und Projekte wie diese: Eine Aufnahme mit Variationen – auch zeitgenössischen – des Steigerlieds. Durch sie werden sogar Musikstudenten aus Korea angezogen, bei der Bergmusik mitzumachen. Und das sendet ein wichtiges Signal nach außen: Dass nämlich die Heimatliebe im Saarland etwas ist, was Zugewanderte nicht ausschließt, sondern freundlich einbezieht.

Zur Aufnahme des Festivals „Primeurs“ sagt Bettina Schuster-Gäb, Dramaturgin am Saarländischen Staatstheater: „Die Festivalpartner freuen sich sehr, die 16-jährige deutsch-französische Zusammenarbeit hier im Saarland und angrenzenden Lothringen für eine weltoffene Gesellschaft und Völkerverständigung mittels der dramatischen Kunst gewürdigt zu sehen.“

Jüngst wurden ihre Verdienste um den grenzüberschreitenden Kulturaustausch auch auf nationaler Ebene anerkannt. Am 6. Dezember wurde „Primeurs“ in Berlin in Gegenwart des französischen Botschafters mit dem „Prix der Académie de Berlin“ ausgezeichnet. Die Anerkennung des Festivals als immaterielles Kulturerbe des Saarlandes macht diese Verdienste auf andere Weise sichtbar.