Für Zivilcourage öffentlich belobigt

Sechs Saarländerinnen und Saarländer erhalten Rettungsmedaille bzw. Öffentliche Belobigung. Sechs Saarländerinnen und Saarländer erhalten Rettungsmedaille bzw. Öffentliche Belobigung

Für ihre Zivilcourage: Sechs Saarländerinnen und Saarländer erhalten Rettungsmedaille bzw. Öffentliche Belobigung.
Innen-Staatssekretär Christian Seel hat am 24. Januar 2018 in Saarbrücken Lars Penner aus Wadgassen, Michael Rödel aus Völklingen, Peter Ludes aus Beckingen, Francesco Bruno aus Sulzbach, Polizeikommissar Christopher Himbert und Polizeikommissarin Alessia Rickert von der Polizeiinspektion Saarbrücken-Burbach für ihre Zivilcourage, ihre spontane Hilfeleistungen und ihren großen persönlichen Einsatz den Dank und die Anerkennung der Saarländischen Landesregierung ausgesprochen.
„Wir investieren viele öffentliche Mittel in unsere Rettungssysteme, damit diese immer effizienter werden und Hilfeleistungen möglichst nahe an die Menschen kommen. Entscheidend ist aber im Besonderen die Aufmerksamkeit der Mitmenschen, die entweder ‚Erste Hilfe‘ leisten oder den Impuls für Hilfeanforderung geben und die Situation vor Ort sofort als Notfall begreifen und umgehend Initiative ergreifen“, sagte Innen-Staatssekretär Christian Seel in seiner Laudatio.
Die „Saarländische Rettungsmedaille“ sowie die „Öffentliche Belobigung“, die Seel überreichte, haben ihre Berechtigung auf einer gesetzlichen Grundlage, dem Gesetz über „die staatliche Anerkennung für Rettungstaten“. Menschen, die in besonderen Situationen schnell, couragiert und besonnen handeln und damit anderen Menschen in einer Gefahrensituation helfen oder beistehen, sind Personen mit Vorbildfunktion. Sie werden mit ihrem Mut und ihrem zivilcouragierten Handeln –oft auch mit der Bereitschaft drohende Nachteile für sich oder die eigene Gesundheit in Kauf zu nehmen –zum Vorbild für Andere.

Die Geehrten im Einzelnen:
Lars Penner (Saarländische Rettungsmedaille)
Am 2. Dezember 2016 wurde die Feuerwehr Saarbrücken zu einer in der Saar treibenden Person in Höhe der Wilhelm-Heinrich-Brücke gerufen. Der Wasserrettungszug der Berufsfeuerwehr Saarbrücken war an die gemeldete Stelle beordert worden. Unmittelbar nach Ankunft des ersten Fahrzeuges an der Berliner Promenade unterhalb der Wilhelm-Heinrich-Brücke entdeckte der Fahrzeugführer Lars Penner die in der Saar treibende Person. Er entkleidete sich umgehend und sprang mit einem Rettungsring in die Saar. Nach über einer Minute war die Person durch Herrn Penner ergriffen und an das Ufer gezogen worden. Die Wassertemperatur betrug unter 7 Grad Celsius, der Hauptbrandmeister Lars Penner befand sich in akuter Lebensgefahr. Lars Penner hat bei dieser Rettungstat die ihm obliegenden Pflichten deutlich überschritten. Die Gefahr bei seinem Einsatz bestand in dem eiskalten Wasser und der fehlenden Eigensicherung.

Michael Rödel (Saarländische Rettungsmedaille)
Am 14. März 2016 brannte es in einer Dachgeschosswohnung in Völklingen. Der Brand entwickelte sich zu einem Vollbrand mit Durchzündung. Das Unglück ereignete sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Michael Rödels Haus. Der Feuerwehrangehörige Michael Rödel fand heraus, dass sich noch eine gehbehinderte Frau in der Wohnung befand. Trotz aller Gefahren begab sich Michael Rödel in das Gebäude und konnte die Frau noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte aus der mittlerweile auch verqualmten Wohnung holen.
Bereits im Jahr 2014 rettete Rödel einen Rollstuhlfahrer. Auf dem Weg zur Arbeit stoppte er an einem verqualmten Wohnhaus, um Erste Hilfe zu leisten. Im Heizungskeller des Hauses war es wohl zu einem Brand gekommen. Er beurteilte die Lage und führte, ohne zu zögern, Belüftungsmaßnahmen durch und suchte sich einen Weg zu der Person. Es gelang ihm, den Rollstuhlfahrer ins Freie zu tragen. Michael Rödel hat im Rahmen seines Einschreitens ein besonderes Maß an Mut und Opferbereitschaft an den Tag gelegt. Sein Einsatz ging erheblich über das Maß
hinaus, das allgemein von einem Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr in solchen Situationen erwartet werden kann.

Peter Ludes (Saarländische Rettungsmedaille)
Am 21. Januar 2017 kam es im Gemeindebezirk Beckingen-Düppenweiler zu einem Kellerbrand mit starker Rauchentwicklung. Noch vor Eintreffen der Feuerwehr konnten sich die Bewohner zunächst auf das Dach einer angrenzenden Garage retten. Der Nachbar, Peter Ludes, war als einer der Ersten vor Ort und stellte sofort eine Leiter an, so dass fünf der sechs Hausbewohner von dort schnell gerettet werden konnten. Zur Unterstützung der Rettungsmaßnahme war Peter Ludes ebenfalls auf das Garagendach gestiegen. Als er und ein weiterer Hausbewohner sich auf dem Dach befanden, stürzte das Dach ein und beide Personen in die Tiefe. Zum Glück „nur 2 Meter“ auf eine Zwischendecke, die einen weiteren Fall abbremste. Beide trugen Verletzungen davon.
Durch den Einsatz von Peter Ludes konnte eine größere Gefahr für Leib und Leben der Bewohner vermieden werden. Bei der Rettungsaktion erbrachte Ludes ein besonderes Maß an Mut und Opferbereitschaft.

Francesco Bruno (Öffentliche Belobigung)
Am 9. Mai 2017 brach im Clubheim der Viktoria Sulzbach Hühnerfeld ein Besucher zusammen. Der Verunfallte war bewusstlos und atmete nicht mehr. In diesem Moment betrat Francesco Bruno das Clubheim und kümmerte sich sofort um die in Not geratene Person. Er prüfte Puls und Atmung und begann mit der Reanimation. Nach einiger Zeit fing der Mann wieder an zu atmen. Der mittlerweile eingetroffene Rettungsdienst und Notarzt übernahmen die weitere Versorgung. Dem Patienten musste eine neue Herzklappe implantiert werden.
Durch sein schnelles, umsichtiges und beherztes Handeln hat Fransceso Bruno vermutlich ein Leben gerettet.

Christopher Himbert und Alessia Rickert (Öffentliche Belobigung)
Nach der Mitteilung über einen Brand in der Brunnenstraße 14 in Saarbrücken machten sich Polizeikommissar Christopher Himbert und Polizeikommissarin Alessia Rickert von der Polizeiinspektion Saarbrücken-Burbach auf den Weg zur Einsatzstelle. Bei ihrem Eintreffen schlugen die Flammen aus den Fenstern. Beide gingen davon aus, dass sich (vermutlich schlafende) Personen im Haus aufhielten. Trotz des bereits vorgedrungenen Brandgeruchs rannten sie zu den Wohnungen, klopften an jeder Tür und versuchten durch laute Rufe die Bewohner zu wecken und zu warnen. Es gelang den Beamten die Bewohner auf drei Etagen zu wecken.
Zwei leicht verletzte Personen mussten wegen des Verdachtes auf eine Rauchgasvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Auch die beiden Polizeibeamten trugen leichte Atemwegreizungen davon. Christopher Himbert und Alessia Rickert haben im Rahmen ihres Einschreitens ein besonderes Maß an Mut und Opferbereitschaft an den Tag gelegt. Ihr Einsatz ging erheblich über das Maß hinaus.

text/foto.Ministeriums für Inneres, Bauen und Sport
red.zbs