Saarland hinkt bei Verdiensten weiter hinterher

AK-Fakten zum Thema erschienen. Saarland hinkt bei Verdiensten weiter hinterher

AK-Hauptgeschäftsführer: „Verteilungsspielräume in den kommenden Tarifrunden nutzen“. „Saarländische Arbeitnehmer verdienen im Durchschnitt weniger als ihre Kollegen in Westdeutschland.“ Das erklärt AK-Hauptgeschäftsführer Thomas Otto zu den AK-Fakten „Einkommen und Verdienste im Saarland“, die jetzt veröffentlicht worden sind. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte je Einwohner lag im Jahr 2015 mit 20.303 Euro um 8,3 Prozent unter dem Durchschnitt der alten Bundesländer. Dies macht sich im Saarland ganz konkret bemerkbar: „Da die Konsummöglichkeiten in erster Linie vom verfügbaren Einkommen abhängen, fielen die Konsumausgaben je Einwohner mit minus 6,6 Prozent entsprechend niedriger aus“, so Otto.
Die AK-Beschäftigtenbefragung „Index Gute Arbeit Saar 2016“ bestätigt die statistischen Daten. Der Einkommensaspekt von Arbeit wird unter allen elf Kriterien Guter Arbeit im Saarland von den Befragten am schlechtesten bewertet. „Faktoren wie bessere Verdienst-, Beschäftigungs- und Aufstiegsmöglichkeiten anderswo sind Gründe für die hohe Neigung, aus dem Saarland abzuwandern“, stellt Otto fest.
Positiv machen sich die Mitbestimmungsstrukturen im, für das Saarland wichtigen, Industriebereich bemerkbar. Im Produzierenden Gewerbe lagen die Verdienste tarifgebundener Betriebe durchschnittlich 1.286 Euro beziehungsweise 29 Prozent über den Verdiensten nicht tarifgebundener Betriebe. „Das unterstreicht die Bedeutung der Mitbestimmung für faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen und die Qualität der Arbeit insgesamt“, betont der AK-Hauptgeschäftsführer.
Im Niedriglohnbereich konnten seit der Einführung des Mindestlohns deutliche Verbesserungen beobachtet werden. Branchenspezifische Mindestlöhne liegen mit wenigen Ausnahmen um zehn Euro und mehr und übersteigen das gesetzliche Mindestlohnniveau von 8,84 Euro. Arbeit schützt aber nicht vor Armut: 2016 waren 7,5 Prozent der Saarländer trotz Erwerbstätigkeit von Armut bedroht.
Alle Fakten und Tabellen unter www.arbeitskammer.de/ak-fakten

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red.zbs