FCH: Punkteteilung in einem turbulenten Derby

Die Vorzeichen für eine gute Zuschauerkulisse standen nicht gut für das Saarderby. FCH: Punkteteilung in einem turbulenten Derby

Von Motz

Homburg immer noch enttäuscht von dem mehr als schwachen Saisonstart, der Gegner hatte in seiner Schwächephase in den letzten zwei Spielen Federn gelassen.

So lag die Zuschauerzahl bei nur 5908. Diejenigen, die gekommen waren, sahen aber wieder einmal warum es im Saarland nur ein Derby gibt.

Während der FCH sportlich nahezu aus dem Vollen schöpfen konnte, fehlte Trainer Jens Kiefer, der derzeit Krankenhaus liegt. An dieser Stelle erst einmal eine gute und schnelle Genesung. Ohne große Abtastphase suchten beide Mannschaften von Beginn an den Weg nach vorne. Die Gäste starteten das Derby mit dem ersten Torschuss durch Zeitz, ehe nach acht Minuten der FCH seine erste dicke Torchance hatte. Einen Heber von Schäfer wurde im letzten Moment noch von der Torlinie geschlagen. Nachdem vier Minuten später ein Schuss von Holz abgeblockt wurde gingen die Gäste in der 19. Minute in Führung. Fischer blieb im Abwehrverhalten gegen Behrens zu zögerlich, der brachte den Ball von der Grundlinie vor das Tor, wo ausgerechnet der Ex-Homburger Schmidt völlig freistehend zum 0:1 vollstecken konnte. Immerhin verzichtete er bei seinem Tor auf den sonst so überschwänglichen Torjubel. Homburg war nach dem Gegentor wie geschockt. In der Folgezeit spielte zunächst nur der FCS, während dem FCH in der Offensive wenig gelang. Drei Minuten nach dem Rückstand für Homburg fast der nächste Nackenschlag. Ein Ball von Müller in den Homburger Strafraum wurde immer länger und landete schließlich am langen Pfosten. Nachdem Rau nach 30 Minuten die nächste Tormöglichkeit der Landeshauptstädter hatte, passierte abgesehen von einem Seitfallzieher von Hesse (40.) nicht viel. Als viele mit einer knappen Halbzeitführung rechneten kam der FCH etwas überraschend zurück ins Spiel. Einen Ball von Cecen auf den rechten Flügel, brachte Amri scharf vor das Saarbrücker Tor, wo Holz vor dem einschussbereiten Schäfer den Ball per Eigentor zum 1:1 Ausgleich ins Netz drückte. Mit diesem für den FCH etwas schmeichelhaften 1:1 ging es in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel war Homburg dann direkt präsent auf dem Platz und nun deutlich besser als die Blau-Schwarzen. In der 47. Minute setzte Cecen einen Freistoß knapp neben das Tor, kurze Zeit später wurde eine abgefälschte Direktabnahme von Fischer im letzten Moment von Saarbrückens Schlussmann Saalfeld über die Latte gelenkt. Nach 53 Minuten großer Jubel im Homburger Lager. Kröner mit einem weiten Ball auf Schäfer, der setzte sich im Strafraum gegen seinen Gegenspieler durch, brachte den Ball flach vor das Tor, Steimetz spritze dazwischen und traf aus kurzer Distanz zum 2:1 für Homburg. Und der FCH legte nach. Hesse wurde von Rau im Strafraum zu Fall gebracht, Cecen versenkte den fälligen Elfmeter trocken zum 3:1. Homburg hat mit einem bärenstarken Auftritt in der zweiten Halbzeit nicht nur das Spiel gedreht, sondern war nun eindeutig Chef im Ring. Den Gästen gelang nun nicht mehr viel, man hatte eher das Gefühl Homburg setzt noch einen drauf zum 4:1. Nach 76 Minuten kamen die Blau-Schwarzen aber überraschend wieder zurück ins Spiel. Nach einem geschenkten Freistoß auf der rechten Seite, brachte Studtrucker den Ball vor das Tor, dort löste sich Mandy von seinem Gegenspieler, seine Kopfballverlängerung drückte Döringer aus kurzer Distanz zum 3:2 über die Linie. Durch dieses unnötige Tor bekamen die Gäste nochmal Aufwind. Da der FCH in der Folgezeit einige Kontermöglichkeiten schlecht ausspielte kam es wie es kommen musste. Der Gast nochmal mit einem verzweifelt langen Ball ins Sturmzentrum, Kopfballverlängerung von Sachanenko, der Ball landete bei Behrens, der mit einem Lupfer über Jakusch doch noch zum 3:3 Ausgleich traf. Das Spiel war aber noch nicht aus, eine Minute später klatschte ein 22 Meter Schluss von Cecen leider nur an den rechten Pfosten. Glück für den FCS. Kurze Zeit später beendete Schiedsrichter Bergmann dieses packende Derby. Schade wir waren so nah dran ….

Wir haben 90 Minuten dem Möchtegern-Leuchtturm mehr als nur die Stirn geboten. Leider sollte es am Ende nicht ganz reichen. Wie schon in den letzten Spielen zu sehen war, steht eine Mannschaft auf dem Platz, die den Willen hat, Fußballspielen kann, und die gegenüber dem schwachen Saisonstart nicht mehr wiederzuerkennen ist. Es sind deutliche Fortschritte zu sehen. Wir sind auf einem guten Weg, davon lassen wir uns auch nicht durch den späten 3:3 Ausgleich abbringen. Wenn wir weiter unser Ding durchziehen, dann wird man sich auch Woche für Woche weiter verbessern. Warum wir noch kein absolutes Spitzenteam sind, sahen wir in der ersten Halbzeit, und in den letzten Minuten der Partie. Sollte die Formkurve weiter nach oben gehen, und wenn man sich zur neuen Saison noch gezielt verstärken kann, wird das Derby 2017/18 vielleicht mal wieder ein absolutes Spitzenspiel vor dann sicherlich fünfstelliger Kulisse.

Anmerkung Polizei Homburg. Polizeieinsatz der PI Homburg anlässlich der Fußballbegegnung FC 08 Homburg gegen 1. FC Saarbrücken am 29.10.2016. Anlässlich des Fußballspiels der Regionalliga Südwest zwischen dem FC 08 Homburg und dem 1. FC Saarbrücken war die Polizei mit mehreren hundert Beamten im Einsatz. Durch die Kreisstadt Homburg waren im Vorfeld der Partie Park- und Halteverbote für die Untere Allee, Obere Allee, Jahnplatz und Kraepelinstraße eingerichtet worden.
Im Vorfeld der Begegnung kam es durch Saarbrücker Fans zu einem Landfriedensbruch an einer Gaststätte in der Homburg Innenstadt. In Folge dessen wurden mehrere Personen für die Dauer des Spiels in Gewahrsam genommen. Darüber hinaus verlief die Anreise der Heim- und Gästefans weitestgehend geordnet und ohne gravierende Zwischenfälle. Aus dem Saarbrücker Fanblock wurde über die gesamte Dauer des Spiels vereinzelt Pyrotechnik gezündet, die teilweise auf die Tartanbahn geworfen wurden. Auch im Homburger Block wurde Pyrotechnik gezündet. Beide Fanlager suchten vor und nach dem Spiel die Konfrontation mit den gegnerischen Fans. Massive Auseinandersetzungen konnten nur durch das Eingreifen starker Polizeikräfte verhindert werden. Bezüglich des polizeilichen Einsatzes zog die Einsatzleiterin ein positives Fazit.