Immer weniger Grundschulkinder können richtig schwimmen

Bildungsministerium plant Projekttage mit Schwimmunterricht noch vor den Sommerferien  Immer weniger Grundschulkinder können richtig schwimmen

Seit Jahren sinkt die Schwimmfähigkeit bei den Grundschulkindern. Die coronabedingten Schwimmbadschließungen haben das Problem noch vergrößert. Das Bildungsministerium hat sich mit verschiedenen Partnern im Projekt „Sicher Schwimmen im Saarland“ zusammengeschlossen und möchte hier zusätzlich zum Sportunterricht Angebote machen. So soll es in Grundschulen noch in diesem Schuljahr Schwimmunterricht in Projekttagen geben. Externe Übungsleiter*innen und Sportlehrer*innen unterstützen die Schulen dabei. Neu ist auch, dass die Schwimmerfolge während der Schulzeit jetzt auch in Form eines Schulschwimmpasses dokumentiert werden können.
„Viele Badeunfälle wären vermeidbar, wenn Kinder besser schwimmen könnten. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass alle Kinder und Jugendliche außerhalb der Schule Schwimmkurse besuchen. Ob ein Kind Schwimmen kann, darf nicht von den Möglichkeiten der Eltern abhängen. Wir müssen auch innerhalb der Schule und über den Sportunterricht hinaus Angebote machen. Ich bin daher dankbar, dass sich im Saarland so viele Partner zusammengefunden haben, um hier noch vor dem Sommer ein breites Angebot auf die Beine zu stellen. Damit haben vor allem viele Grundschulkinder die Möglichkeit, ihre Schwimmfähigkeiten zu verbessern, damit die Badesaison sicher starten kann“, sagt Bildungsstaatssekretär Jan Benedyczuk.
Geplant sind fünf Unterrichtseinheiten mit je zwei Unterrichtstunden innerhalb einer Zeit von maximal zwei Wochen. Schulen, die nicht über ausreichend qualifiziertes Lehrpersonal verfügen, können Unterstützung durch externe Übungsleiter*innen und Sportlehrer*innen bekommen. Am Ende des Schwimmunterrichts soll der Lernerfolg auf Grundlage des neuen saarländischen Schulschwimmpasses ermittelt werden, der den Schulen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Geplanter Zeitraum für die Projekttage ist vorrangig Juni bis Juli, bei entsprechender Nachfrage wird die Aktion zu Beginn des neuen Schuljahres fortgeführt.
Darüber hinaus sollen allen Lehrkräften, die ihr Wissen über Didaktik und Methodik der Wassergewöhnung und des Schwimmenlernens noch einmal auffrischen oder erneuern wollen, vorab Fortbildungstermine (Online und in Präsenz) dazu angeboten werden.
Im Vorfeld der Aktion wurden viele Bäderbetreiber bereits gebeten, die Belegungszeiten ihrer Schwimmbäder der einmaligen Situation anzupassen. Vorgespräche dazu laufen bereits.
Partner der Initiative sind das Landesinstitut für Präventives Handeln, der Landtag des Saarlandes, das Ministerium für Bildung und Kultur und der Landessportverband für das Saarland. Unterstützt wird die Aktion durch das Landesinstitut für Pädagogik und Medien, die Saarland-Sporttoto GmbH, die DLRG Landesverband Saar, den Saarländischen Schwimm-Bund und „wir im Verein mit dir“ e.V.
Schwimmpass:
Um den Nachweis der Schwimmfähigkeit zu dokumentieren, hat das Saarland auf Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) den Schulschwimmpass eingeführt. Er löst im schulischen Bereich den Jugendschwimmpass ab. Der Schulschwimmpass soll das Schwimmvermögen der Schülerinnen und Schüler an saarländischen Schulen in vier Niveaustufen dokumentieren. Das „große Ziel“ ist das Erreichen der Niveaustufe 4 – „Sicher Schwimmen“. Der Schulschwimmpass wird allen saarländischen Schulen kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Mehr Infos zum Thema unter www.sicherschwimmenimsaarland.de

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red.zbs / mp