Offene Worte von Sportvorstand Gunther Persch

An alle Borussen Offene Worte von Sportvorstand Gunther Persch

Hallo Borussen,in einer äußerst wichtigen und dringlichen Angelegenheit möchte ich mich persönlich in aller Offenheit an Euch wenden. Seit knapp sechs Wochen ist der neue Vorstand in der Verantwortung. Seit dem 1. Juli 2018 arbeiten wir daran, die Verbindlichkeiten und Altlasten zu sondieren und sonstige Probleme zu lösen. Dazu gehören Rückstände bei VBG und Finanzamt, dazu gehören auch immer wieder neue Zahlungen, die zum Vorschein kommen und mit denen niemand gerechnet hat, dazu gehört die Reparatur der Kühlhäuser, die nicht erst seit dem 1. Juli 2018 defekt sind, und gefühlt tausend andere Dinge mehr. Ganz ehrlich: Diese Arbeit frisst uns auf! Bei unserem Amtsantritt wurde uns vielfältige Hilfe versprochen. Doch mittlerweile fragen wir uns, wo all diejenigen sind, die uns ihre Unterstützung zugesagt haben? Bei einfachen Arbeiten sind immer die Gleichen vor Ort – gute Helfer, aber zu wenige, schade! Was uns aber am schlimmsten trifft: Die vordem versprochene finanzielle Unterstützung ist bislang ausgeblieben! Niemand interessiert sich offensichtlich mehr für die Probleme. Viele denken: Es läuft doch alles gut. Sportlich gesehen stimmt das ja auch. Die Mannschaft unter Trainer Björn Klos schwimmt momentan auf einer Erfolgswelle. Diesen Erfolg hat sie sich durch harte Arbeit redlich verdient. Aber wir müssen höllisch aufpassen, dass durch den sportlichen Erfolg, über den wir uns alle sehr freuen, die prekäre finanzielle Situation nicht übertüncht und damit in ihrem Ernst nicht mehr wahrgenommen wird.
An der prekären Lage hat sich nämlich rein gar nichts geändert. Für uns als Vorstand ist es schon ziemlich ernüchternd, wenn man sich die Hacken wund läuft und von jedem vertröstet wird. Eines sollte allen klar sein: Wenn sich niemand für die so geliebte Borussia bewegen und ihr helfen will, dann war es das! Ich weiß, dass es einige Menschen gibt, die in der Vergangenheit schon viel für Borussia geleistet haben und habe großen Respekt davor. Doch das ist vorbei und das Gerede davon hilft uns derzeit nicht weiter. Wir brauchen tatkräftige Unterstützung jetzt – hier und heute. Was uns dazu noch ganz besonders wehtut, ist das Gefühl, bei einigen Menschen Schadenfreude zu spüren in der Hoffnung, dass es der neue Vorstand nicht schafft, die Probleme zu bewältigen. Eine solche Haltung kann ich nicht nur nicht verstehen, sondern sie ist für mich völlig inakzeptabel. Denn es geht einzig und allein um die traditionsreiche Borussia, es geht um den Verein und nicht um persönliche Eitelkeiten von einzelnen Personen! Deshalb appelliere ich, wie schon anlässlich der außerordentlichen Mitgliederversammlung gesagt, nochmals an alle, jegliche persönliche Animosität hintanzustellen und sich für das Wohl der Borussia zu engagieren. Lasst es uns der Mannschaft und dem Trainer nachmachen, die auf dem Rasen trotz widriger Bedingungen bisher alles gegeben haben, um erfolgreich zu sein.
In dieser Hinsicht möchte ich selbst vorangehen. Ich persönlich werde nicht aufgeben, sondern weiter kämpfen. Sollten alle Bemühungen nicht ausreichen, habe ich mir nichts vorzuwerfen. Es wäre schön, wenn das dann jeder, dem Borussia am Herzen liegt, auch so sagen könnte! Der jetzige Vorstand hat das ganze Chaos nicht zu verantworten. Ich bin sehr gespannt, ob es jetzt jeder verstanden hat. Wir brauchen Hilfe! Also, Borussen, packt mit an – es ist ernst, es ist höchste Eisenbahn!

Euer Gunther Persch, Sportvorstand Borussia

text.jo frisch
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red.zbs