Was uns auffiel: Die Stadt zum Leben wird zur Videolandschaft

Städtischer Ordnungsdienst aufstocken und eine City-Wache einrichten. Die Stadt zum Leben wird zur Videolandschaft

Von ZBS Redaktion

Neunkirchen. Neunkirchens Oberbürgermeister und SPD-Politiker will die Videoüberwachung in „seiner“ Stadt ausbauen.

Oberbürgermeister Fried äußerte sich in einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung, das es künftig zu mehr Videoüberwachung auf Neunkircher Schulhöfen und an markanten Stellen geben soll. Dort soll dann das Umfeld mit Kameras abgedeckt werden, so Fried. „An markanten Stellen brauchen wir eine Überwachung“, sagte Fried im Interview mit der Zeitung. Die Datenschutzbedenken verstehe Fried, die Videoüberwachung störe nicht, wenn sich keiner etwas zu Schulden kommen lässt. Weiter will Fried den städtischen Ordnungsdienst aufstocken und eine sogenannte City-Wache einrichten. Als Begründung dieser Maßnahmen sieht Fried den starken Zuzug von Osteuropäern nach Neunkirchen.

red.zbs.mp.

Anmerkung Birgit Huonker Linksfraktion im Saarländischen Landtag: Videoüberwachung von Schulhöfen ist überzogen – man kann alles übertreiben. Zur Ankündigung des Neunkircher Oberbürgermeisters Fried (SPD), Schulhöfe mit Videokameras zu bestücken, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag Birgit Huonker: „Es ist ja durchaus nachvollziehbar, wenn darüber nachgedacht wird, zur Terrorabwehr eine Videoüberwachung öffentlicher Plätze und Bahnhöfe einzurichten. Aber Kinder und Jugendliche auf Schulhöfen zu überwachen und damit alle unter einen Generalverdacht zu stellen, ist wirklich übertrieben. Zielführender wäre es, mehr Lehrer, Psychologen und Schulsozialarbeiter einzustellen. Die SPD, die die Schuldenbremse mit durchgebracht hat, muss umdenken und durch eine gerechte Besteuerung von Millionen-Einkommen, -Vermögen und –Erbschaften dafür Sorge tragen, dass öffentliche Aufgaben auch erfüllt werden können.“