Schaffung von islamischem Gräberfeld in Merzig ist vorbildlich

Wichtiger Schritt zur Anerkennung von Muslimen als gleichberechtigte Bürger.  Schaffung von islamischem Gräberfeld in Merzig ist vorbildlich
„Wir begrüßen, dass die Stadt Merzig auf dem Waldfriedhof ein eigenes Gräberfeld für Muslime eingerichtet hat“, erklärt Klaus Blees vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar e.V.. „Damit spielt Merzig im Saarland eine Vorreiterrolle.“ Vergangene Woche wurde dieser Teil des Friedhofs von Bürgermeister Marcus Hoffeld und dem Imam der Türkisch-Islamischen Gemeinde, Kemal Karacar, eingeweit. Bisher gibt es im Saarland ein solches Gräberfeld nur auf dem Hauptfriedhof Saarbrücken. „Ein wichtiger Schritt zur Anerkennung von Muslimen als gleichberechtigte Bürger ist dabei auch, dass in Merzig die nach islamischem Ritus erforderliche Tuchbestattung erlaubt ist und die Sargpflicht entfällt“, betont Blees.
„Wer muslimische Gräberfelder ablehnt, übt keine Islamkritik, sondern greift die private Religionsausübung von Muslimen an. Dies ist zum Beispiel in Leserkommentaren auf der Facebookseite der Saarbrücker Zeitung mehrfach geschehen.“ Mit der notwendigen Kritik an islamisch begründeten Menschenrechtsverletzungen habe das nichts zu tun, sondern sei selber ein Angriff auf Menschenrechte. „Wir hoffen, dass das Beispiel Merzig Schule macht und andere Gemeinden im Saarland nachziehen“, macht Blees deutlich.
Das entspreche auch der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit. „Angehörige aller Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften müssen die Möglichkeit haben, ihre Toten gemäß den eigenen Regeln zu bestatten, so lange damit keine hygienischen Risiken verbunden sind oder andere in ihren Rechten beeinträchtigt werden“, so Blees. „Muslime erhalten dadurch keine Sonderrechte, sondern gleiche Rechte.“

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red.zbs