Rückblick auf die Ereignisse während des Spiels gegen den FCS

Geschehnisse um das Spiel FCHomburg-FC Saarbrücken aufgearbeitet. Rückblick auf die Ereignisse während des Spiels gegen den FCS

Wie in unserem Spielbericht zum Pokalspiel gegen den FCS angekündigt, haben wir die Geschehnisse um das Spiel noch einmal aufgearbeitet. Wir sind den meistgestellten Fragen nachgegangen und können nun hoffentlich etwas Licht in die ganze Sache bringen.
Unser erster Ansprechpartner war dabei der FC Homburg. Wir haben schriftlich einige Fragen zu den Vorkommnissen gestellt und innerhalb von 24 Stunden eine ausführliche Antwort bekommen. Auch die noch unklaren Nachfragen wurden zeitnah telefonisch beantwortet.
Viele Zuschauer haben sich über die recht große und für Gästefans eher untypische Choreographie im Gästeblock gewundert. Auf Nachfrage beim FCH wurde uns gesagt, dass die Choreo bereits mehrere Wochen vor dem Spiel ordnungsgemäß per E-mail angemeldet wurde. Zwischenzeitlich gab es aber auf Gästefanseite Unstimmigkeiten zu welchem Spiel diese Choreo durchgeführt werden sollte. Zwei Tage vor dem Spiel teilte der FCS dem FCH dann final mit, dass die Choreo zu diesem Spiel durchgeführt werden soll. Über den Inhalt der Choreo sei der FCH informiert gewesen. Welche Größe diese letztendlich hatte sein irrelevant, solange die Auflagen wie Beschaffenheit, Material erfüllt seien. Was in diesem Zusammenhang allerdings nicht abgestimmt war, war die Tatsache, dass im Gästebereich über 30 Meter Bandenwerbung und etwa ein Drittel der Anzeigetafel das ganze Spiel über verdeckt blieben. Man sei von Seiten des FCH davon ausgegangen, dass nach Beendigung der Choreo, wie normalerweise üblich, die Bande und Anzeigetafel wieder freigelegt werden. Auf ein Freilegen der abgedeckten Werbebanden von Seiten des Sicherheitsdienstes hätte man aus Sicherheitsgründen verzichtet.
Bezüglich des Pyroskandals wurde uns mitgeteilt, dass man bereits im Vorfeld des Spiels im Gästebereich zwei Depots mit Pyrotechnik gefunden habe und man somit die Einlasskontrollen nochmals verschärft hat. Vor dem Stadion und bei den Einlasskontrollen des Gästeblocks hätte man dann erneut Pyromaterial gefunden. Die Einlasskontrollen am Gästebereich wurden besonders seitens der Polizei und Sicherheitsaufsicht lobend hervorgehoben, so die Aussage des FC Homburg. Auf die Frage warum nach dem Pyrofund am Nachmittag die Choreo nicht untersagt wurde, erwiderte der Verein, dass dies zu einer Eskalation im Eingangsbereich gesorgt hätte, und die Choreo zudem in keinem Zusammenhang mit der Pyroaktion stünde.
Generell hat man mit dem Einsatz von Pyrotechnik im Vorfeld gerechnet, das ließe sich bei solch einem Spiel auch nicht gänzlich verhindern, nur mindern. Das Ausmaß jedoch, insbesondere der Einsatz von Raketen, sei aber absolut nicht tolerierbar und wird in enger Zusammenarbeit mit Polizei, Verband und FCS aufgearbeitet und konsequent verfolgt. Beide Vereine distanzieren sich nochmal ausdrücklich von solch einem Verhalten und verurteilen dies zutiefst. Für zukünftige Aufeinandertreffen der beiden Vereine werden entsprechenden Schlüsse gezogen.
Als erste Konsequenz für das nicht abgesprochene Verdecken der Werbebanden, der Anzeigetafel und insbesondere wegen der Pyroaktion, teilte uns der FCH unmissverständlich mit, dass man den FCS-Fans in den nächsten Jahren bei Spielen im Waldstadion keine Choreos mehr genehmigen werde.
In diesem Zusammenhang wurden auch vom Tribünenbereich aus beobachtet, wie der Sicherheitsdienst einigen FCS-Fans beim eigentlich unerlaubten Besteigen der Mauer um die Choreo anzubringen behilflich war. Diese Information sei dem FCH neu gewesen, man wird in Zusammenarbeit mit der Polizei das vorhandene Videomaterial auswerten. Sollte sich die Aussage bestätigen wird dieses Verhalten ebenfalls Konsequenzen nach sich ziehen.
Für einigen Wirbel sorgte auch ein nicht verschlossenes Zugangstor im Block 3 (Bild2). Es handelt sich dabei um den Eingang zu Block 3 aus alten Bundesligazeiten. Der Verein gab an, im Vorfeld sei das Tor kontrolliert worden und sei verschlossen gewesen. Um 18:38 Uhr wurde von Fans allerdings festgestellt, dass dieses Doppelfügeltor komplett offenstand. Aktuell laufen diesbezüglich Recherchen seitens des FCH wie es dazu kommen konnte. Eine erste Vermutung sei, dass nach der Einfahrt von Rettungswagen oder Feuerwehr vergessen wurde das Tor wieder zu schließen. Da nach der Öffnung des Heimbereichs natürlich kein Fahrverkehr mehr im Stadion herrschte, stand dieses Tor mindestens von 18 Uhr bis 18:38 Uhr komplett offen. Ein Problem an dem dringend gearbeitet werden muss. Schon beim Pokalendspiel zwischen der SV Elversberg und dem FCS stand dieses Tor ebenfalls offen. Schon öfter standen auch andere Eingangstore vor Spielbeginn offen.
Deutlich entspannter sei nach Auskunft des Vereins die Situation an den Kassen gewesen. Längere Warteschlangen hätte es im Gegensatz zu den Duellen in den letzten Jahren diesmal nicht gegeben.

text/fotos.motz
red.zbs