Keine Aufrüstung des Flüchtlingslagers Lebach zum „Anker-Zentrum“

Ausstieg aus Lagerlogik und Abschiebewahn. Keine Aufrüstung des Flüchtlingslagers Lebach zum „Anker-Zentrum“

„Der Saarländische Flüchtlingsrat warnt die Saarländische Landesregierung davor, das Flüchtlingslager Lebach zu einem so genannten Anker-Zentrum hochzurüsten“, so Peter Nobert vom Vorstand des Saarländischen Flüchtlingsrates, „Die von der großen Koalition in Berlin geplanten Ankerzentren werden die Ausgrenzung von Flüchtlingen noch mehr verschärfen, als dies jetzt schon im Lager Lebach der Fall ist.“ Statt der Zementierung von Isolation und Fremdbestimmung in Sammellagern, plädiere der Saarländische Flüchtlingsrat für einen generellen Ausstieg aus Lagerlogik und Abschiebewahn.
Bei den geplanten „Anker-Zentren“ liegt der Schwerpunkt auf Isolierung und Abschiebungen. Geflüchtete sollen dort zwangsweise bis zu 18 Monaten untergebracht werden, vom Rest der Gesellschaft isoliert, inklusive Arbeitsverbot, Vollverpflegung und eingeschränkten Kontakten zu Rechtsanwälten. Noch nicht einmal Schulpflicht soll es geben.
„Offensichtlich greift der Abschiebewahn immer mehr um sich“, so Peter Nobert weiter, „Die geplanten Anker-Zentren sind menschenunwürdig. Solche Maßnahmen und die dazugehörige Begleitmusik bedienen Rassismus und Rechtspopulismus in der Gesellschaft.“ Stattdessen solle das Saarland dem Beispiel Rheinland-Pfalz folgen und erklären, dass es für die geplanten Modellprojekte nicht zur Verfügung stehe.

text.Saarländischer Flüchtlingsrat
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red.zbs